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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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Iq6<br />

Beschneidung.<br />

ganzen Zeremonie singen die Männer; die Burschen dürfen sich nun<br />

bloß nachts dem Lager nähern, müssen ihre Ankunft jedoch durch<br />

das Schwingen eines an einen Strick geb<strong>und</strong>enen Holzes angeben,<br />

das einen pfeifenden Ton von sich giebt. Erst wenn sie ganz ge-<br />

nesen sind, dürfen sie sich frei mit den Weibern mischen. Zwölf<br />

Monate nach der Beschneidung tritt das Aufschlitzen der Urethra<br />

ein; es geschieht dieses mit einem scharfen Feuersteine <strong>und</strong> einem<br />

Stück Rinde, das in die W<strong>und</strong>e eingeführt wird, um deren Zusammen-<br />

heilen zu verhindern. Jetzt dürfen sie heiraten.<br />

Es fragt sich nun zu welchem Zwecke wird das barbarische<br />

Aufschlitzen des Penis vorgenommen? Letzterer stellt nach der<br />

vollbrachten Operation keine Röhre mehr dar, sondern nur eine<br />

Rinne <strong>und</strong> eine Befruchtung des Weibes kann damit nicht mehr er-<br />

folgen: dieses ist aber auch der Zweck, denn in einer unfruchtbaren,<br />

oft von Hungersnot heimgesuchten Gegend ist eine starke Bevölke-<br />

rung nicht erwünscht. The practice was perhaps introduced by<br />

some aboriginal Salomon to prevent the too rapid propagation and<br />

thereby starvation of the race.<br />

Den ausgestorbenen Tasmaniern war die Beschneidung unbekannt.<br />

Melanesier. Im Innern der Halbinsel Malakka wohnen noch<br />

Reste der kraushaarigen Papua-Race, die Semang <strong>und</strong> Sakai, welche<br />

neuerdings von dem russischen Naturforscher Miklucho-Maclay genau<br />

untersucht wurden. • Dieser in anthropologischen Dingen sehr er-<br />

fahrene Autor berichtet indessen kein Wort über eine Beschneidung<br />

der Sakai, weshalb ich eine ältere Mitteilung über dieselbe bei diesem<br />

Volke nur mit Vorsicht hier aufführe. Logan sagt nämlich,5 daß die<br />

Sakai die Vorhaut aufschlitzen. Es ist dieses die Form der Be-<br />

schneidung, welche überhaupt in der Südsee vorkommt, doch keines-<br />

wegs auf allen Inseln, sondern ganze Gruppen <strong>und</strong> Gebiete aus-<br />

schließend. Zunächst fehlt sie in einem Teile der großen Insel<br />

Neu-Guinea. Allen Papuas, die A. B. Meyer dort sah, war die Be-<br />

schneidung unbekannt;^ nichts davon wird in den holländischen<br />

Schriften über Neu-Guinea erwähnt. Sicher ist jedoch, daß die Beschneidung<br />

an der Ostspitze von Neu-Guinea vorhanden ist, wo<br />

» Verhandl. Berl. Anthropol. Ges. 1879. 235.<br />

2 Brough Smyth, Aborigines of Victoria. II. 312.<br />

i BONWICK, Daily life of the Tabiuanians. 121. 199.<br />

4 Journ. of the .Siraits Branch of the R. As. Soc. Decembi. 1Ü78. 205 ti'.<br />

5 Journ. Indian Archipelago. I. 252.<br />

^ A. B. MEVtk, Anthropol. Mitteil, über die Papuas. Wien, 1874. 11.

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