Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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Sympathie- Zauber.<br />
kleidet sich phantastisch an <strong>und</strong> heftet das Bild des Treulosen im<br />
Tempelgarten an einen Baum, wo sie es mit einem Nagel durch-<br />
bohrt. An der Stelle, wo dieser eingeschlagen wird, empfindet der<br />
treulose Mann Schmerzen, Oder sie macht eine Puppe aus Stroh,<br />
die den Betreffenden vorstellen soll, durchbohrt sie mit Nägeln <strong>und</strong><br />
vergräbt sie an dem Orte, wo der Mann schläft' Nach mecklen-<br />
burgischem Aberglauben bewirken Sargnägel, in die Fußspur eines<br />
Diebes geschlagen, dessen Tod. ^ Ein Freimaurer wurde täglich von<br />
seiner Frau geplagt, ihr die Geheimnisse seines Ordens mitzuteilen.<br />
Als er sich ihrer nicht mehr zu erwehren wußte, sagte er ihr, sie<br />
möge mit einer Nadel sein Bild durchbohren. Die Frau ließ sich<br />
überreden <strong>und</strong> durchstach das Bild. Da lag den andern Morgen der<br />
Mann tot im Bett. So ist er lieber gestorben, ehe er die Geheim-<br />
nisse der Freimaurer verraten hat. 3<br />
Ein Weib in West Riding fiel mehr <strong>und</strong> mehr zusammen, so<br />
dsß sie nur noch Haut <strong>und</strong> Knochen war. Eine bestimmte Krankheit<br />
ließ sich nicht nachweisen, nur hatte sie das Gefühl, als ob<br />
ihr Nadeln im Körper steckten. Nachdem der Arzt nicht geholfen<br />
hatte, ging sie zum W<strong>und</strong>erdoktor des Dorfes, der ihr sagte, sie<br />
müsse im Garten nach verborgenen Dingen forschen, die ihr Unheil<br />
brächten. Sie fand ein Schafherz, das ganz mit Nadeln durchspickt<br />
war; es wurde entfernt <strong>und</strong> das Weib genas."«<br />
Missionar G. Pettit von der Tinnevelly Mission (Indien) schreibt:<br />
„Ein Mann aus Pakunari brachte, mir ein häßliches Holzbild, etwa<br />
sechs Zoll lang, in das an verschiedenen Stellen Nägel eingetrieben<br />
waren, wodurch die Körpergegend angedeutet wurde, welche von<br />
Krankheit befallen werden sollte. Es war in der Nähe seiner Thür<br />
vergraben worden <strong>und</strong> er war 13 Miles gegangen, um es mir zu<br />
zeigen, wobei er am ganzen Leibe zitterte. 5<br />
An der Loangoküste sind es die hölzernen Fetische Mabialimandembe<br />
<strong>und</strong> Mangaka, welche durch das Einschlagen von Nägeln<br />
schaden. Sie sind selbst zuerst mit glühenden Nägeln durchbohrt<br />
worden, um durch den Schmerz beständig an ihre Pflicht erinnert<br />
zu werden. Der rasende Dämon ist mit Wut erfüllt gegen die<br />
Urheber der Pein <strong>und</strong> so wagen es angeschuldigte Diebe nicht, wenn<br />
beschuldigt, einen Nagel in den Fetisch einzuschlagen, aus Furcht<br />
I Zeitschrift für Ethnologie 1877. 334. 2 Wuttke, a. a. O. S. 127.<br />
3 Jahn, Volkssagen aus Pommern <strong>und</strong> Rügen. No. 457.<br />
4 Henderson, Folk Lore of Northern England. 223.<br />
5 Henderson, a. a. O. 229.<br />
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