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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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Beschneidnnp. 197<br />

Dr. CoMRiE sie beobachtete. Sie ist dort allgemein geübt <strong>und</strong> zwar<br />

wird ein gerader Schnitt durch den Rücken der Vorhaut geführt.<br />

There being no ablation of supernumerary skin or mucous mem-<br />

brane; the cicatrices left were very unsightly and did not speak at<br />

all highly for the surgical skill of the Operator.' An der Nordost-<br />

küste von Neu -Guinea wird Beschneidung an 12- bis 13 jährigen<br />

Knaben im Walde mit einem scharfen Kieselbruchstück ausgeübt.^<br />

Wir wissen jetzt, daß im Osten Neu-Guineas vielfach polynesische<br />

Beimischung besteht. Hängt mit dieser die Beschneidung zusammen,<br />

die sonst auf der Insel zu fehlen scheint?<br />

Auch auf der Insel Rook, zwischen Neu -Britannien <strong>und</strong> Neu-<br />

Guinea ist die Beschneidung beobachtet worden <strong>und</strong> zwar vom Mis-<br />

sionar Reina. Sie ist, sagt er, keine Zirkumzisio, sondern ein bloßer<br />

Einschnitt in die obere Seite der Vorhaut. Der Beschnittene muß<br />

sich auf einige Tage in das Barem (öffentliche Versammlungshaus)<br />

zurückziehen. Am Tage der Beschneidung, <strong>und</strong> wenn er das Barem<br />

verläßt, findet ein großes Fest statt <strong>und</strong> der Knabe hat nun das<br />

Recht, das Barem zu betreten. Sein Vater muß den Fre<strong>und</strong>en ein<br />

Schwein <strong>und</strong> Taro zum Besten geben. Armer Leute Kinder werden<br />

daher nicht beschnitten <strong>und</strong> „Unbeschnittener" ist ein Schimpfwort<br />

wie bei uns „Lump". Es existiere, sagt Reina, noch ein obscöner<br />

Gr<strong>und</strong> für die Beschneidung, der leider nicht angegeben ist. 3 Allgemein<br />

sei die Beschneidung auf Neu-Britannien (Neu-Pommern), sagt<br />

Powell; sie wird dort mit Obsidianmessern ausgeführt.'«<br />

Sehen wir uns weiter in Melanesien um, so finden wir, daß auf<br />

der Neu-Hebrideninsel Tanna die Beschneidung, welche nur in der<br />

Aufschhtzung der Vorhaut besteht, bei den Knaben im siebenten bis<br />

zehnten Jahre vorgenommen wird; auf Aneityum geschah dieses<br />

früher schon mit dem fünften Jahre. Schon zwei Monate vor dem<br />

zur Beschneidung festgesetzten Tage, werden die betreffenden Knaben<br />

in eine leicht bedeckte Umzäunung gesperrt, vor welcher Tag <strong>und</strong><br />

Nacht ein Eingeborener Wache hält. Kein Weib darf in dieser Zeit<br />

bei Todesstrafe die Kinder sehen. Täglich zweimal führt der Wächter<br />

die Knaben an den Strand zum Baden, giebt vorher jedoch durch<br />

eine Muscheltrompete ein Zeichen, daß alle Unberufenen sich ent-<br />

1 Joum. Anthropol. Institut. VI. 109.<br />

2 Nach Micklucho-Maclay bei Wilken, Besnjidenis. 8.<br />

3 Zeitschrift für allgemeine Erdk<strong>und</strong>e. Neue Folge. IV. 357. (1858.)<br />

4 WiLFR. Powell, NVanderings in a wild country. Lond., 1883. 217. Deutsche<br />

Ausgabe. 1 90.

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