Projet_Notre Vision DE
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<strong>Projet</strong>_<strong>Notre</strong> <strong>Vision</strong> <strong>DE</strong> 10/01/06 11:31 Page 156<br />
WILFRIED MARTENS<br />
sche Entwicklung insgesamt deutlich, dass ein familienfreundlicheres Umfeld<br />
geschaffen werden und Männern und Frauen vor allem die Möglichkeit gegeben<br />
werden muss, Beruf und Kinder in Einklang zu bringen.<br />
Die im Jahr 2000 angenommene Lissabon-Agenda enthält gute Ansatzpunkte<br />
für Reformen, um mehr Arbeitsplätze in Europa zu schaffen und unseren<br />
Wohlstand zu sichern. Allerdings besteht in mehreren Mitgliedstaaten beträchtlicher<br />
Widerwillen gegen viele Reformen des Sozialsystems und des Arbeitsmarktes.<br />
Es hat sich deutlich gezeigt, dass sich die Länder, die frühzeitig Reformen in<br />
Angriff genommen haben, in einer wesentlich besseren Position befinden als die<br />
reformunwilligen.<br />
Heute gehört die Lissabon-Agenda zu den grundlegenden Prioritäten der<br />
neuen Kommission unter dem Vorsitz von José Manuel Barroso. Präsident Barroso<br />
verkündete vor kurzem die „Wachstums- und Beschäftigungsstrategie “, und es<br />
überrascht nicht, dass sie dem Geist der seit langem vorliegenden EVP-Vorschläge<br />
für die Belebung der Lissabon-Strategie entspricht. Diese neue Strategie nehmen<br />
wir vor allem deshalb mit Erleichterung auf, weil sie die Kernfragen, das heißt<br />
Wachstum und Arbeitsplätze, in den Vordergrund stellt, denn dies sind die notwendigen<br />
Instrumente, um die europäischen Ziele zu erreichen. Auch<br />
Premierminister Juncker, der luxemburgische Ratsvorsitzende, hat die Lissabon-<br />
Strategie in seine Prioritätenliste aufgenommen.<br />
Wenn wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen und die Herausforderung<br />
annehmen wollen, die Wohlstand und das reibungslose Funktionieren eines<br />
modernen europäischen Sozialmodells bedeuten, müssen sich die EU und die<br />
Mitgliedstaaten gemeinsam in diesen Prozess einbringen. Nur die Regierungen,<br />
die wirklich mutige Maßnahmen und Reformen einleiten, bringen mit großem<br />
Erfolg den Europäern Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung. Um voranzukommen<br />
ist daher eine Reformagenda vonnöten.<br />
Leider befinden sich die europäischen Volkswirtschaften bei Wachstum und<br />
Beschäftigung derzeit auf einem enttäuschend niedrigen Leistungsniveau. In vielen<br />
Regionen der Welt geht die Entwicklung schneller voran als in Europa, vor<br />
allem in den USA, in Asien und in vielen anderen OECD-Ländern. Wir brauchen<br />
flexiblere Arbeitsmärkte und lebensbegleitendes Lernen; wir müssen die Mobilität<br />
der Arbeitnehmer verbessern und die Kosten des Faktors Arbeit senken. Es gilt,<br />
die Verwaltungsbürokratie zu verringern, um Unternehmergeist zu befördern<br />
und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Kluft zwischen uns und anderen führenden<br />
Wettbewerbern auf technischem Gebiet wird nicht kleiner – im Gegenteil, sie<br />
wächst weiter.<br />
Die Europäische Volkspartei setzt alles daran, die in Lissabon vereinbarten<br />
Maßnahmen möglichst umfassend auf europäischer sowie auf einzelstaatlicher<br />
Ebene umzusetzen. Als stärkste politische Kraft in Europa werden wir in den<br />
kommenden Monaten und Jahren all unsere Energie und Aufmerksamkeit diesem<br />
Thema widmen. Wir fühlen uns verpflichtet, Europa fit für die Zukunft zu machen.<br />
Wachstum schafft Beschäftigung und Wohlstand. Europas Rolle in der Welt kann<br />
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