Projet_Notre Vision DE
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<strong>Projet</strong>_<strong>Notre</strong> <strong>Vision</strong> <strong>DE</strong> 10/01/06 11:31 Page 214<br />
GITTE SEEBERG<br />
Die Europäische Union muss es sich zum Ziel machen, die Umweltstandards<br />
in allen Bereichen zu verbessern, damit die EU im weltweiten Kampf für eine sauberere<br />
und gesündere Umwelt zum Vorreiter wird.<br />
Die Verschmutzung der Umwelt mit immer mehr Chemikalien stellt ein gewaltiges<br />
Problem dar, und zwar nicht nur in der EU, sondern in der ganzen Welt.<br />
Den Behörden fällt es schwer, mit den Entwicklungen in der Industrie Schritt zu<br />
halten. Immer mehr Chemikalien kommen in zunehmend schnellerer Abfolge auf<br />
den Markt, sodass die Auswirkungen der Substanzen auf Mensch und Umwelt<br />
nicht mehr bewertet werden können.<br />
Die Analyse und Bewertung dieser Stoffe ist eindeutig Aufgabe der EU. Kein<br />
Land wäre allein in der Lage, diese Aufgabe zu schultern, und darüber hinaus<br />
besteht für sie eine ganz natürliche Verpflichtung, da der freie Warenverkehr über<br />
die innergemeinschaftlichen Grenzen hinweg nicht dazu führen darf, dass die<br />
Gesundheit der Bevölkerung gefährdet wird.<br />
In der Agrarproduktion muss die EU in den kommenden Jahren strengere<br />
Anforderungen an die Landwirte stellen, was die Tierhaltung angeht. Um den<br />
Gesundheitszustand der Tiere in modernen effizienten Agrarbetrieben ist es allzu<br />
schlecht bestellt. Es kommen immer mehr Antibiotika zum Einsatz, und viele Tiere<br />
werden in den Schlachtbetrieben ausgesondert, weil sie entweder krank sind oder<br />
große Wunden wegen schlechter Behandlung aufweisen.<br />
Dies ist ein inakzeptabler Zustand, das darf nicht so weitergehen. Der häufige<br />
Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft beschwört die Gefahr der<br />
Kreuzresistenz beim Menschen herauf, die dazu führen könnte, dass uns in Zukunft<br />
die Fähigkeit zur wirksamen Behandlung anderer Krankheiten entzogen ist. Darüber<br />
hinaus ist es moralisch verwerflich, die Tiere, die wir für unsere Ernährung nutzen,<br />
mit so wenig Achtung für ihr Wohlergehen behandeln. Die allzu langen<br />
Tiertransporte durch Europa sind Ausdruck derselben falschen Einstellung, nach<br />
der landwirtschaftliche Nutztiere ausschließlich als eine Ware behandelt und angesehen<br />
werden und nicht als lebende Wesen, die ein Recht auf ordentliche<br />
Behandlung haben.<br />
Meine eigene Hoffnung geht dahin, dass die Bürger Europas den Kampf für<br />
eine gesündere und sauberere Umwelt in Industrie und Landwirtschaft in den<br />
kommenden Jahren zum Anliegen der Bevölkerung erheben. Die Verbraucher sitzen<br />
letztendlich am längeren Hebel, schließlich sind sie es, die die Waren kaufen<br />
und bezahlen sollen. Es kommt darauf an, die Interessen der starken<br />
Landwirtschaftsorganisationen und die Lobbyisten der Chemieindustrie in die<br />
Schranken zu weisen.<br />
Eine Gemeinschaft, die ihren Nachbarn die Hand reicht<br />
Nicht alle Länder, die in geografischer Nähe zur Union gelegen sind, können<br />
Mitglied der Europäischen Union werden. Die EU ist ein Zusammenschluss europäischer<br />
Ländern, daher ist u. a. den nordafrikanischen Ländern, Russland und<br />
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