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Projet_Notre Vision DE

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<strong>Projet</strong>_<strong>Notre</strong> <strong>Vision</strong> <strong>DE</strong> 10/01/06 11:31 Page 235<br />

235<br />

Ursula STENZEL<br />

Leiterin der österreichischen Delegation der EVP-ED-Fraktion<br />

im Europäischen Parlament<br />

Eine realistische Europavision<br />

Da ich keine Zukunftsforscherin bin, sondern 10 Jahre Europaerfahrung in<br />

der größten Fraktion des Europäischen Parlamentes sammeln konnte, lasse ich<br />

mich auf Spekulationen nicht ein. Ich gehe von dem Ist-Zustand der EU aus<br />

und werde einige Entwicklungen, die absehbar sind, vorweg nehmen.<br />

Zunächst glaube ich, dass wir eine Europäische Verfassung haben werden.<br />

Es wird möglicherweise schon eine andere sein, als die – über die gerade in<br />

Referenden abgestimmt wird, bzw. die in Ratifizierungsprozessen verabschiedet<br />

wird. Ich gehe aber davon aus, dass sich – wenn auch mit Bedenken – letztlich<br />

alle bisherigen Mitglieder der Europäischen Union zu einer Verfassung der<br />

Europäischen Union bekennen werden.<br />

Wir werden aber wahrscheinlich aus dem derzeitigen Verfassungsprozess<br />

unsere Lehren ziehen. Wahrscheinlich werden wir den Abstimmungsmodus darüber<br />

vereinheitlichen. Das heißt nicht in jedem Land, das dies wünscht, eine<br />

gesonderte Volksabstimmung, sondern wenn – eine EU-weite. Egal wie diese<br />

Verfassung in 20 Jahren aussehen wird, sie wird zumindest für 28 Länder gelten.<br />

Das heißt, zu den jetzigen zähle ich natürlich Bulgarien und Rumänien, sowie<br />

Kroatien dazu.<br />

Ob sich bis dahin Albanien, Bosnien-Herzegowina und Serbien-Montenegro<br />

als europareif erweisen, wage ich jetzt nicht zu prophezeien. Obwohl ich es mir<br />

wünsche. Aber dazu bedürfte es zumindest einer endgültigen Klärung des Status<br />

des Kosovo. Und zumindest zur Zeit stehen die Aussichten für eine finale Klärung<br />

nicht sehr gut. Ja, vielleicht schafft es Mazedonien innerhalb der nächsten 20<br />

Jahre. Dies ist durchaus denkbar.<br />

Nicht dabei sehe ich die Türkei. Und zur Zeit auch nicht die Ukraine.<br />

Obwohl die Türkei Beitrittsverhandlungen mit der EU aufnehmen wird und<br />

alle EU-Staats- und Regierungschefs dem auch zugestimmt haben, so nehme ich<br />

an, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei – aber auch die

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