13.09.2013 Aufrufe

Projet_Notre Vision DE

Projet_Notre Vision DE

Projet_Notre Vision DE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Projet</strong>_<strong>Notre</strong> <strong>Vision</strong> <strong>DE</strong> 10/01/06 11:31 Page 85<br />

GESUNDHEIT – UNSERE VISION FÜR EUROPA<br />

setzen können. Die gemeinschaftliche Gesundheitspolitik kann viel dazu beitragen,<br />

diese schwierigen Fragen, zu denen die Themen rund um die beste<br />

Managementpraxis und das seit jeher bestehenden Spannungsfeld zwischen<br />

Verwaltungskosten und der Erbringungen der Leistungen vor Ort gehören, zu<br />

beantworten. Eine zunehmende finanzielle Unterstützung oder „Geld in das<br />

Gesundheitssystem zu pumpen“ ist keine Lösung. Wieder einmal müssen wir<br />

aufpassen, Mittel und Zweck nicht miteinander zu verschmelzen.<br />

Es müssen Maßnahmen getroffen werden, um festzustellen, wie man diese<br />

Mittel am besten einsetzt, um eine flexible, auf den Patienten ausgerichtete<br />

Gesundheitsversorgung zu entwickeln, die dem Bedürfnis und Recht eines jeden<br />

europäischen Bürgers, Zugang zu den besten medizinischen Behandlungsmethoden<br />

zu haben, nachkommt. Die Zusammenstellung vergleichbarer Daten auf EU-<br />

Ebene und die Förderung des Informationsaustauschs sind Grundvoraussetzungen<br />

für eine verbesserte Bereitstellung medizinischer Leistungen.<br />

Systeme zur objektiven Beurteilung der Qualität des Gesundheitswesens, wie<br />

internationale Zulassungssysteme, müssen geprüft und genutzt werden, um den<br />

Verbrauchern zu helfen, sich in den besten Einrichtungen behandeln zu lassen.<br />

Dies wird die Entscheidungsmöglichkeiten der Verbraucher verbessern, einen<br />

verantwortungsbewussten Wettbewerb zwischen den Gesundheitseinrichtungen<br />

fördern und einen Wettstreit um die Spitzenposition auslösen. Die Mitgliedstaaten<br />

müssen auf diese Weise unterstützt und ermutigt werden, voneinander zu lernen,<br />

um, insbesondere vor dem Hintergrund eines sich wandelnden demografischen<br />

Gleichgewichts, die Ausgaben im Gesundheitswesen so gut wie möglich<br />

einzusetzen.<br />

Wir müssen einen Paradigmenwechsel in unserer Sicht der Gesundheitspolitik<br />

einleiten und die offenkundige Tatsache akzeptieren, dass die Gesundheit keineswegs<br />

eine unberechenbare finanzielle Belastung darstellt, sondern ein Motor<br />

für Wirtschaftswachstum und nachhaltige Entwicklung ist und als der Schlüssel<br />

für das Erreichen der Lissabon-Ziele erkannt werden sollte, Europa bis 2010 zu<br />

dem wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.<br />

Die WHO hat einen direkten Zusammenhang zwischen der Lebenserwartung<br />

bei der Geburt und dem Wirtschaftswachstum festgestellt. Ihren Schätzungen<br />

zufolge führt ein Anstieg der Lebenserwartung bei der Geburt um 10 % zu einem<br />

Anstieg des Wirtschaftswachstums um 0,35 % pro Jahr.<br />

Umgekehrt stellen Erkrankungen eine erhebliche Bremse für Produktivität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit dar. Schätzungen der Kosten, die von einigen größtenteils<br />

vermeidbaren Krankheiten verursacht werden, sprechen für sich. Die jährliche<br />

durch Atemwegserkrankungen verursachte volkswirtschaftliche Belastung<br />

der EU beträgt beispielsweise über 100 Milliarden Euro, und für die Behandlung<br />

von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Haupttodesursache in Europa, werden<br />

sogar 135 Milliarden ausgegeben. Allein die Kosten für die seelische Gesundheit,<br />

einschließlich der Bewältigung von Stress, Ängsten und Depressionen, werden<br />

auf 3-4 % des BIP geschätzt. Die volkswirtschaftliche Belastung durch Krankheiten<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!