Briefe über Syphilis

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Diese Ansicht ist um so hallbarer, als mehrere Syphilo-
graphen, besonders englische, behaupten, Chanker, der sich nicht
iudurirt, sei gar keine syphilitische Affection. Werden die Versuche
des Herrn Auzias diese Meinung bestätigen? Später
sollen Sie wissen, was ich darüber und über die Induration des
Chankers denke.
Wie dem auch sei, einstweilen muss ich Ihnen bemerken,
dass wenn Primitivsymptome, die unzweifelhaft auf Menschen
impfbar sind, auf Affen geimpft werden können, dass dann auch
die seeundären Symptome sich impfen lassen müssten, wenn sie
zufällig kürzlich impfbar geworden sein sollten.
Sollte wirklich der Genius jeder Krankheit, wie die Epide-
mieen im Allgemeinen, wandelbar sein? Oder ist es vielmehr
der Genius der Beobachter, der wechselt?
öcd^djnkr ßtief.
Paris, 27. Juli 1850.
Nun wahrhaftig, man kann es nicht Allen Recht machen!
Diese alte Wahrheit, so geistreich von La Fontaine angewendet,
muss man vor Allein in medizinischen Dingen sich ins Gedächt-
niss zurückrufen!
Die Affen haben mir Unglück gebracht. Ich bin den Experimentatoren,
die beanspruchen ihnen die Syphilis eingeimpft
zu haben, nicht gerecht geworden, und noch weniger habe ich
die befriedigt, welche an die Behauptung einer gelungenen Impfung
nicht glauben wollen.
Seheu Sie, wie man sich täuscht! Ich war so naiv zu
glauben beide Theile würden sich über mich freueu. Ich will
Ihnen meinen Irrthum auseinander setzen.
Der junge bairische College, der so eben seiuen Namen
der Syphilis eingeimpft hat, wirft mir und Anderen vor, dass
wir voreilig gewesen wären in unseren Schlüssen über die Nicht-
Uebertragbarkeit der Syphilis auf Thiere und doch, wenn ich