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Briefe über Syphilis

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am siebenten oder zehnten Tage nach Erscheinen des Aus­<br />

flusses die Impfung gemacht, aber wie lange Zeit war verflossen<br />

seit dem inficireuden Coitus? Herr Baumes weiss sehr gut,<br />

wie wichtig es ist, dies zu wissen. Er weiss so gut als ich,<br />

dass der Chanker. der von seeundäreu Erscheinungen gefolgt<br />

ist. gewöhnlich wenig ausgebreitet, sehr indolent, dass seine<br />

Eiterung so geringe ist. dass sie unbemerkt vor<strong>über</strong>gehen kann.<br />

Das ist Herrn Baumes, dessen bin ich sicher, so klar als mir.<br />

Diese Ulcerationen können sehr füglich einen Tripper erzeugt<br />

haben, bald oder längere Zeit nachher, und es ist nicht zu verwundern,<br />

dass dann der Ausfluss desselben keinen impfbaren<br />

Eiter mehr liefert, indem der Chanker auf dem Wege der Ver­<br />

narbung sich befinden, oder gar schon vernarbt sein kann.<br />

Ausserdem muss noch vorausgesetzt werden, dass von seinem<br />

ersten Eintritt in das Hospital oder nach seinem Abgang bis<br />

er wieder kam der Kranke wirklich keiner anderen Contagion,<br />

auch nicht auf ungewöhnlichem Wege, die dem Scharfsinn un­<br />

seres Collegen entgangen sein könnte, ausgesetzt gewesen ist.<br />

Alle diese Einwendungen gelten auch der Beobachtung des<br />

Herrn Lafont-Gouzv, nach welcher Secundär-Erscheinungen<br />

nach einer erfolglos geimpften Blennorrhagie entstanden waren.<br />

Es ist nichts gesagt <strong>über</strong> die Zeit, welche zwischen Coitus und<br />

der Erscheinung der Symptome liegt, einer Zeit, die doch hätte<br />

genügen können, um den Chanker zur theilweisen oder gänzlichen<br />

Vernarbung gelangen zu lassen.<br />

Hienach scheint mir, dass ich meinem Lyouer Collegen,<br />

der behauptet, dass der einfache Tripper dieselben Erscheinungen<br />

hervorbringen könne, als der Chanker, zurückgeben kann, was<br />

er von mir sagt: „dass er als Grundsatz hinstellt, was zu be­<br />

weisen ist, und dass er zum Beweis Hypothesen vorbringt, die<br />

reeller Begründung entbehren."<br />

So zerfällt ein Einwand nach dem andern und doch schienen<br />

sie so gewichtig zu sein! Ich glaube also nach wie vor:<br />

Mit Girtanner: „dass <strong>Syphilis</strong> am häufigsten durch Chan­<br />

ker und Bubonen entsteht und nur sehr seilen einem Ausfluss<br />

folgt."<br />

Mit Swediaur: „dass die Symptome der <strong>Syphilis</strong> sich seilen<br />

nach Blennorrhagieen zeigen."<br />

Mit Boyer: „dass die seeundären Hautaffectionen nach

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