Briefe über Syphilis

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Weg einschlugen, und zwar mag die Periode der Blennorrhoe
bei Anstellung des Versuches gewesen sein, welche sie wollte,
zu demselben Resultate gelangt.
Nicht genug kann ich mich wundern über eine Stelle in
Vidal's Briefen „über die Impfversuche in der Syphilis", wo
er der Impfung den Vorwurf macht, hinsichtlich der Blennor­
rhagie grösstenteils nichts bewiesen zu haben. Mein gelehrter
College sagt: „Herr Bigot, ein hoffnungsvoller Assistent des
Herrn Puche (vom Höpital du midi) hat unler dessen Augen
eine Reihe von acht und sechzig Impfversuchen mit eitrigem
Schleim aus der Urethra angestellt und diese acht und sechzig
Impfungen haben nicht das geringste Resultat gehabt." Ich
staune über das Stauucn Vidal's. Diese acht und sechzig ne­
gativen Impfungen sind ja ganz übereinstimmend mit dem, was
ich oben behauptete. Sie beslätigen, sie befestigen meine An­
sicht über die Seltenheit „syphilitischer" Blennorrhöen; und
wenn mein Gegner fragt: „Soll mau denn glauben, dass unter
diesen acht und sechzig Blennorrhöen keine virulent gewesen
sei, keine den Keim einer allgemeinen Infection in sich getragen
habe?" so antworte ich kühn: „Nein", und zwar gerade des­
halb, weil die Impfung negativ ausgefallen ist.
Ein so gewandter Dialectiker und so scharfer Logiker, als
Herr Vidal, wird zugeben müssen, dass das Resultat einer Im­
pfung, wo immer sie angestellt wird, entweder positiv oder ne­
gativ ausfallen müsse, und dass wissenschaftlich ein negatives
Resultat oft nicht weniger Werth hat, als ein positives. Wenn
man findet, dass die Vaccine keine Erscheinung bei Geblätterten
hervorruft, ist dieses negative Resultat unwichtig, geslattet es
keine Folgerung?
Aber für den in Rede stehenden Gegenstand werden wir
bald sehen, wie diese negativen Resultate an Kraft und Stärke
gewinnen durch die positiven Resultate der Impfung. Im Vor­
übergehen sei ein Einwurf berührt, der später seine vollständige
Erledigung finden wird. Einige Bearbeiter der Syphilis glaub­
ten mit Hunter, dass die Blennorrhoe eine der Schleimhaut
eigentümliche Form der Syphilis sei. Ich bescheide mich fin­
den Augenblick mit der Gegenbemerkung, dass meine oben an­
geführten Versuche diese Lehre von Grund aus ausrotten. Wir