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Briefe über Syphilis

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vorher beschriebenen Art so verschieden, als der indurirte Chan­<br />

ker selbst es von den anderen Arten des primitiven Geschwü­<br />

res ist.<br />

Die Anschwellung der Drüsenganglien ist hier vielleicht im<br />

Allgemeinen frühzeitiger als die, welche dem nicht indurirten<br />

Chanker folgt. Selten wird man sie nicht schon in der ersten<br />

Woche entstehen sehen und fast niemals lässt sie länger als<br />

vierzehn Tage auf sich warten. Wenn man sie früher nicht<br />

fand, so verstand man nicht, sie zu suchen. Mit dem indurir­<br />

ten Chanker isl sie nothwendig gegeben. Sie erscheint nicht<br />

tardiv, wie ich das von den andern Bubonen, die man im Gefolge<br />

der anderen Varietäten des Primitivgeschwüres beobachtet,<br />

schon gesagt habe.<br />

Ich habe keine speeifische Indurarion beobachtet ohne<br />

symptomatische Anschwellung der benachbarten Drüsen; und<br />

das ist so regelmässig, diese Anschwellung so charakteristisch,<br />

dass durch sie die Natur eines vorangegangenen Chankers erkannt<br />

werden kann, falls dieser schon verheilt, oder falls er<br />

in der Tiefe verborgen sein, oder seine Basis ein weniger deut­<br />

liches Gepräge haben sollte.<br />

Für diejenigen, welche vertraut sind mit dieser Form der<br />

Drüsenanschwellungen, ist der Sitz des Primitivleidens (der<br />

nothwendigen Eingangsthür für die constitutionelle <strong>Syphilis</strong>),<br />

stets leicht zu finden, vorausgesetzt, dass man noch zu rechter<br />

Zeit kommt, denn von allen syphilitischen Zufällen ist der Chan­<br />

ker ihre einzige und alleinige Ursach. Von dieser Wahrheit<br />

kann man sich leicht <strong>über</strong>zeugen an Kranken, welche gleich­<br />

zeitig secundäre Zufälle und diese Form der Drüsenanschwellung<br />

nur in der Nähe des Primitivleidens haben. Man kann<br />

selbst auf Grund ihres Vorhandenseins gewisse Transforma­<br />

tionen in situ beurtheilen, gewisse secundäre Erscheinungen ent­<br />

hüllen und ihre wirkliche Ursach ermitteln, wie dies in man­<br />

chen Fällen bei Papeln oder angeblich primitiven Condylomen<br />

vorkommt, die dem Chanker an Ort und Stelle gefolgt sind.<br />

Ich kann nach meiner Erfahrung versichern, dass man sich nur<br />

aus Mangel an scharfer Bcurlheilung des concreten Falles oder<br />

weil man den Kranken nicht früh genug gesehen hat, oder weil<br />

man sich durch lediglich eoineidirende Umstände täuschen Hess,<br />

zu dem Glauben verleiten lassen konnte, es wären Condylome

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