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Briefe über Syphilis

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also auf einem Irrthum von Ihrer Seite. Deshalb aber bin<br />

ieh auch zu verlangen berechtigt, und ich erwarte es nach<br />

meiner Erklärung von Ihrer Loyalität, dass Sie von jenen<br />

Worten zurückkommen und von allen Folgerungen, die Sie<br />

daraus gezogen. Ich kann Niemand auf der Welt das Recht<br />

einräumen, meinen Worten einen Sinn zu unterlegen, den ich<br />

niemals hineinlegte; ich allein bin es, der dar<strong>über</strong> urlheilen<br />

kann, und sonst Niemand. Wollen wir hoffen, dass wenigstens<br />

im Reiche der Gedanken immer die vollkommenste Freiheit<br />

herrschen werde. Seien Sie versichert, verehrter Herr College,<br />

ich halle nicht mit Freude im Verlaufe jener kleinen Arbeit jede<br />

Gelegenheit ergriffen, Ihnen meine Hochachtung zu bezeugen,<br />

wenn es meine Absicht gewesen wäre, am Ende derselben eine<br />

Rüge gegen Sie auszusprechen. — Wenn Sie nun weiter die<br />

Meinung äusserten, es könnte meine Arbeit noch einen andern<br />

Verfasser als mich haben, so sehe ich daraus nur, wie wenig<br />

Sie mich kennen. \\ äre dieses besser der Fall, so würden Sie<br />

auch <strong>über</strong>zeugt sein, dass ich niemals Arbeiten veröffentliche,<br />

die ihren Ursprung einer andern Feder verdanken; ich bin selbst<br />

der Verfasser, und, wenn es sein muss, auch der Vertheidiger<br />

der Worte, die ich niederschreibe.<br />

Wenn Sie ferner meine sechste Schiussfolgerung verwerfen:<br />

„Die Entwicklung der Chankerp us t el ist viel<br />

schneller bei dem Affen, als bei dem Menschen",<br />

so kenne ieh wohl das Resultat Ihrer Erfahrung in dieser Beziehung<br />

nicht; ich weiss aber gewiss, dass nach der Art der<br />

Einimpfung, deren sich Herr Auzias bedient, meine Beobachtung<br />

richtig ist, wie ich denn auch in meinem Aufsatze die<br />

Entwickelung des Geschwüres von einem Tag zum andern ge­<br />

nau angegeben habe, woraus eben das Gesagte folgt.<br />

Ihre dritte Rüge betrifft den 9. Schlusssalz: „Als eines<br />

der besten und sicherst en Mittel zur Zerstörung von<br />

Chankern, gleichviel ob indurirt oder nicht, namentlich,<br />

wenn ihr Sitz auf keinem zu nachgiebigen Ge­<br />

webe sitzt, kann die Wiener Paste genannt werden,<br />

deren Anwendung am Besten unter dem Gebrauche<br />

des Chloroforms stattfindet." Sie äusserten dar<strong>über</strong> am<br />

23. Juli in Ihrer Klinik, dass diese Melhode nichts Neues wäre.<br />

und dass die Wiener Paste (wie ich glaube, eine deutsche Er-

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