Briefe über Syphilis

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3) Tertiäre Erscheinungen, die sich selten vor dem sechsten
Monat zeigen;
Die zum Sitz das subcutane oder submucöse Zellgewebe
haben, das fibröse Gewebe, die Knochen, Muskeln und gewisse
andre Organe, wie Hoden, Herz, Gehirn, Lungen
Leber etc.
Nicht allein keine ihrer Secretioiien sind durch gewöhnlichen
Contacl ansteckend oder können inoculirt werden, sondern
auch ihr spccilischer Einfluss auf die Erblichkeit scheint
in steter Abnahme begriffen, um sich später zu einer erblichen
Anlage zur Scrophulosis hervorzubilden.
Alles das ist mit Erlaubniss derer, welche vor der Präcision
und Sprache exacter Wissenschaften in ihrer Anwendung
auf die Medizin einen gewissen Horror haben, die leicht zu bewahrheitende
Wahrheit. Eine scheinbare Unordnung in dieser
so vollkommenen Ordnung wird nur durch Dazwischenkommen
der Therapie bewirkt, so dass man hier, wie ich noch später
beweisen werde, sagen kann:
Oft ist die schönste Unordnung das Werk der Kunst.
Biuriuntitaifttgfter Urief.
Paris, 11. August 1851.
„Die Ordnung ist der Wille Goltes" hat eine der Hebenswürdigslen
Frauen des 17. Jahrhunderts gesagt. Ich denke
Madame Sevigne würde finden, dass ich dein Willen des Höchsten
nachgekommen bin und sie selbst würde die Ordnung billigen
, die ich in dieser armen Syphilis, die von vielen Sypbilographen
schlechter behandelt wird, als sie die Menschheit behandelt,
wieder hergestellt — um nicht zu sagen — geschaffen
habe.
Ich habe Ihnen gezeigt, wie sehr die Syphilis in ihrem
Ausgangspunkt ungebunden uud normal, in ihrer Entwicklung
geordnet, abgemessen, ebenmässig ist; wie ihr Verlauf regelmässig
ist, ihre Schritte gezählt, gemessen sind, mit welcher