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Briefe über Syphilis

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Willkühr einen indurirten Chanker erzeuge, ihm ebenso beliebig<br />

durch die <strong>Syphilis</strong>ation Stillstand gebiete, dass er andere Chanker<br />

verlaufen lasse bis zur Entstehung seeundärer Erscheinungen,<br />

die er dann durch seine Inoculalioucn verschwinden machen wird.<br />

4. Endlich möge er uns, vor und nachher, Kranke vor­<br />

stellen mit seeundärer <strong>Syphilis</strong> verschiedenen Grades, geheilt<br />

durch jene von ihm empfohlenen Inoculationen. Dann werde<br />

ich die Revolution anerkennen, die auf mich selbst zurückgeführt<br />

werden musste.<br />

Bis dahin, lieber Freund, nehmen Sie, so vorsichtig, so streng<br />

in Ihrem Urtheil, Arbeiten wie die des Herrn Auzias nur mit<br />

grösstem Vorbedacht an, ohne Verantwortlichkeit, ich hätte sagen<br />

sollen, ohne Andere dadurch zu ermuthigen; denn wenn<br />

man an das Unheil denkt, welches die Anhänger der physiologischen<br />

Schule, ebenso <strong>über</strong>zeugt und ebenso ehrlich als unser<br />

strebsamer College Auzias, angerichtet haben, so zittert mau vor<br />

den schrecklichen Folgerungen, welche clinische Beobachtung,<br />

durch Erfahrung gereiftes Wissen und einfache Ueberlegung uns<br />

fürchten lassen.<br />

fcicninttörctßtgfTter Brief.<br />

Paris, 3. November 1851.<br />

Es ist ein hübsches Weilchen her, seit ich meinen ersten<br />

Brief an Sic sehrieb und recht lange ist es auch, seit Sie meinen<br />

vorletzten Brief erhallen haben. So angenehm mir auch<br />

diese Correspondenz ist, sie könnte Ihnen doch nach gerade anfangen<br />

zu missfallen, wie Alles, was sich zu lange hinzieht. Bei<br />

dieser Gelegenheit fällt mir ein Sinnspruch ein: das Vergnügen<br />

ist nur dadurch ein Vergnügen, dass es selten und kurz ist.<br />

Wenn Ihnen meine <strong>Briefe</strong> <strong>über</strong>haupt einiges Vergnügen gewährt<br />

haben, so haben sie wenigstens eine dieser Bedingungen erfüllt.<br />

Freilich kommt das nicht allein auf meine Rechnung. Zeit und<br />

Umstände haben auch ihr Theil daran.<br />

Der <strong>Syphilis</strong>mus, die <strong>Syphilis</strong>ation haben auch ein wenig<br />

Schuld. Die Hoffnung, die <strong>Syphilis</strong> eines Tages aus dem Be-

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