Briefe über Syphilis

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wissenschaftlichen Grundsälze sind dieselben, und was er in Ihrer
letzten Sitzung geäussert hat, nehme ich an, als wenn ich selbst
es gesagt hätte.
Die Inoculatoren, und ich weiss heul; nicht mehr, wie ihr
Ende abzusehen ist, können sieh gralulircn zu dem Zuwachs,
der ihnen durch ihre allcrncueslc Eroberung geworden. Die
Widerspensligen haben endlich die Lancette aus dem Etui genommen,
um „die YV issenschafl auf die Spitze der Lancelte zu
stellen." Wir nehmen den Kampfan, denn durch Wort, Schrift
und Handlung nehmen sie zurück, was sie gegen die ersten
Inoculatoren und Inoculationen gesagt haben. Mehr noch, die
Gesetze der Entwickelung der Syphilis und die Nomenclatur
haben sie offen angenommen, wie man lesen kann in der letz­
ten Nummer der Annalen für Hautkrankheiten und Syphilis.
Herr Vidal besonders hat uns sogar überholt, uns, die wir aus
Gründen, die wir anderweitig angegeben haben, es niemals un­
ternommen hatten, andere, als schon Kranke zu impfen. Herr
Vidal hat einen gesunden Menschen, Herrn Boudeville, geimpft
und zwar mit vollkommenem Erfolg, wie ich Sie versichern
kann, denn ich selbst habe den Kranken später zu behandeln
gehabt, der die regelmässige Reihenfolge primärer, successiver
und seeundärer Erscheinungen durchgemacht hat.
Herr Vidal hat die Güte, mich an ein Factum zu erinnern,
welches sich in meiner Abhandlung über die Impfung befindet.
Es ist wahr, einer meiner Eleven hat sich geimpft, aber mit
einem Eiler, welcher zuvor an dem Kranken erfolglos versucht
war. Anderen Falles würde mein Eleve sich gehütet haben,
sich Preis zu geben, weil er sicher den Erfolg hätte voraus­
wissen können. Was am Kranken nicht gelingt, gelingt auch
nicht am Gesunden, und umgekehrt. Als Arzt des Herrn Boude­
ville und mit seiner ausdrücklichen Erlaubniss habe ich mich
über seine Beobachtung ausgesprochen. Und gerade gestützt
auf diese Beobachtung, sage ich, wie Herr Vidal, dass man die
Experimentalion nicht abtrennen solle von der Beobachtung,
weil sie sonst unsicher und täuschend ist.
Ich will hier jetzt nicht wieder die Geschichte der Inocu-
Ialion von vorn anfangen, sondern mich in den Grenzen halten,
welche die im Schoosse der Gesellschaft angeregte Discussion
erfordert. Aber gestatten Sie mir, meine Herren, einige grosse