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Briefe über Syphilis

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Ich schliesse also: Es ist, in der milgetheilten Beobachtung<br />

durchaus nichts vorhanden, was vollständig berechtigte anzunehmen<br />

, dass eine secundäre Erscheinung auf den Dr. L<br />

verimpft worden ist,<br />

< Herr Vidal: Ich beabsichtige nicht weiter auf die Discussion<br />

einzugehen. Die negativen Impfungen beweisen nichts,<br />

wie gross ihre Zahl auch sei, gegen die positiven. Chanker<br />

in der Mundhöhle kommen allerdings vor, aber selten. Auch<br />

an den Mandeln, aber noch seltne,-. Man beachte, dass der.<br />

welcher den Eiter zur Inoculation geliefert hat, ein aufgeklärter<br />

College ist, und dass der, welcher sich geimpft hat, ebenfalls<br />

von Ihnen als gelehrt bezeichnet ist. Diese Collegen haben<br />

beobachtet, man muss Ihnen also mehr Glauben schenken, als<br />

denen, welche nicht die kranke Stelle, die den Impfungseiter<br />

geliefert hat, gesehen haben. Was die Anschwellungen der<br />

Drüsen betrifft; so glaube ich, sind sie von nicht erheblichem<br />

Werth für die Diagnose.<br />

Kranken gemachten. Wir glauben dies nicht, sondern halten die Versuche<br />

an Kranken für vollkommen ausreichend, wenn man erwägt:<br />

Entweder ist der nicht-indurirte Chanker ein örtliches Leiden oder<br />

er ist selbst schon der Ausdruck allgemeiner Vergiftung.<br />

Ist er ersteres, so ist der mit einem nicht indurirten Chanker Behaftete,<br />

in Bezug auf die Impfung mit dem Product constitutioneller<br />

<strong>Syphilis</strong>, als ein Gesunder zu betrachten.<br />

Ist er letzleres, d. h. ist der Kranke durch jeden nicht-indurirten<br />

Chanker schon allgemein syphilitisch, dann könnte er wieder nicht<br />

nehr und nicht gleichzeitig durch einen neuen eingeimpften Chanker<br />

illgemein syphilitisch werden, was unter vielen Fällen durch «lie an<br />

!)r. L . . gemachten Versuche widerlegt wird.<br />

Oder die Impfungen mit Produclen constitutioneller <strong>Syphilis</strong> haften<br />

licht bei schon mit nicht-indurirten Chankern Behafteten, weil das<br />

ieeundäre Gift schwächer sei, dann ist nicht einzusehen, wie das<br />

ichwächere Gift eiue so schwere Blutvergiftung bewirken soll, während<br />

las stärkere des primären Chankers sie nicht schon erzeugt hätte.<br />

Oder das Gift der constitutionellen <strong>Syphilis</strong> ist stärker, so könnte<br />

ein hegatives Impfresultat hei an nicht-indurirtem Chanker Leidenden,<br />

loch nur daher kommen, dass derselbe die Wirksamkeit de« constituionellen<br />

Giftes ausschlösse. Der nicht-indurirte Chanker ist aber keine<br />

Vaccine gegen constitutionelle <strong>Syphilis</strong>.<br />

1.i in a ii

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