Briefe über Syphilis

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werden später sehen, dass virulenter Eiter des Chankers auf
einer Schleimhaut vollkommen einen Chanker erzeugt.
Aus obigen Versuchen ziehe ich vielmehr folgenden
S c h 1 u s s:
Die Blennorrhoe, die bei der Impfung kein Re­
sultat liefert, ist nicht durch syphilitisches Gift be­
dingt.
Sie wissen, dieser Schluss hat scharfe und gewichtige Einwendungen
erfahren. Mit meiner Entgegnung will ich Ihnen
jetzt nicht mehr Zeit rauben. Sie wird der Gegenstand meines
folgenden Briefes sein.
Paris, 13. Februar 1850.
dritter #rtef.
Der Schluss des vorigen Briefes — die Blennorrhagie,
deren Secret bei der Impfung kein positives Resultat liefert, ist
nicht erzeugt durch syphilitisches Virus — dieser Schlusssatz,
aus unwiderlegbaren Thatsachen hergeleitet, führt die Geschichte
der Blennorrhagie auf den Punkt zurück, wie sie uns durch
das dritte Buch Mosis überliefert wird. Alt wie der Mensch
und älter als er, — denn die Thiere wurden früher geschaffen
und kennen die Blennorrhagie, aber nicht den Chanker, — hat
diese Krankheit nichts gemein mit der syphilitischen Infcction.
Denen zum Trotz, welche seit Paracelsus, Bctheucourt und
Fallopius aus der nicht von einem Chanker abhängigen Blen­
norrhoe gern eine neue der Syphilis identische Krankheit machen
wollten, haben meine Untersuchungen, unterstützt durch die so
genauen Beschreibungen von Alexander Benedictus und Cataneus,
den Lehren Balfour's, Tode's, Duncan's Werth und Soli­
dität verliehen, welche ihnen auch ohne Zweifel Bell selbst zu­
erkannt hätte, wäre es ihm gegeben gewesen, wie wir es heut
vermögen, die angeblichen Ausnahmen zu erklären.
Aber, wenn die Blennorrhagie, wie ich sie auffasse, nichts