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Briefe über Syphilis

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lehrung wäre <strong>über</strong>all, wo man sich exponirt, angeschlagen, und<br />

dass man nie eine Erosion oder einen verdächtigen Ausfluss<br />

auch nur einen Augenblick bestehen Hesse, ohne sie unmittelbar<br />

durch dieses Mittel zu vernichten.<br />

Aber es sind zur Erfüllung der gulen Wirkungen der Cau­<br />

terisation als Abortiv- und Präventiv-Mittel mehrere Bedingun­<br />

gen nölhig.<br />

Vor Allem muss man das Alter des Chankers nicht von<br />

da an daliren, wo die Kranken ihn bemerkt haben, sondern<br />

von dem contagiösen Conlact, dessen Folge er sein musste.<br />

Mit dieser Vorsicht wird man es wahr finden, dass vor dem<br />

fünften Tage zerstört, der Chanker wirklich vernichtet ist und<br />

keine Conseciiliv-Erscheiniiiigeii bewirkt.<br />

Ferner muss man, soll die Caulerisalion einige Sicherheit<br />

gewähren, sich nicht damit begnügen, eine Ulceration mit irgend<br />

welchem Actzmittel fouchirt zu haben; sondern es ist nöthig,<br />

dass man nach Abfall des Brandschorfes an Stelle des virulen­<br />

ten Geschwüres eine einfache Wunde finde, andernfalls die<br />

Aelzung wirkungslos geblieben ist. Verfehlte und zu spät unternommene<br />

Cauterisalionen konnten natürlich nicht vor Folge-<br />

krankheiten schützen und sind dann mit Unrecht als Ursache<br />

zu diesen beschuldigt worden. Sind schon Bubonen vorhanden,<br />

ist der Chanker indurirt, oder sind gar schon Secundär-Erschei­<br />

nungen vorhanden, so kann die Cauterisation die Primitiv-Er-<br />

scheiuung nur moilificiren, die Vernarbung beschleunigen, die<br />

Wucherungen begrenzen, kurz die Dauer des Geschwüres verkürzen.<br />

Au der künstlichen Inoculation kann man die Cauterisation<br />

als Aborlivmittct sludircn.<br />

Ist einmal ein Einstich mit einem mit virulenter Materie<br />

chargirten Instrument gemacht, oder sonst irgendwie das Gift<br />

unter die Oberhaut gedrungen, so genügt eine einfache W'aschung<br />

nicht mehr zur Verhinderung der Contagion; ja man kann nicht<br />

einmal mehr durch Application der Stoffe, welche vor der Im­<br />

pfung dem Eiter beigemischt, diesen unwirksam machen, der<br />

Weiterentwickelung Einhalt thun. Diese können wohl die Sy­<br />

philis im Keime ersticken, che sie auf den ihr günstigen Boden<br />

gepflanzt ist, aber nach der Saat kommen sie die Keimung nicht

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