Briefe über Syphilis

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afficirten Kranken gepfropft. Herr Vidal sagt, dass die Er­
scheinungsweise nicht dieselbe sein könne bei primitiven, wie
bei seeundären Inoculalionen; aber was mich fest davon überzeugt
macht, dass das, was man impfte, eine primitive Erschei­
nung war, ist dass die bei Boudeville erzeugte Pustel accurat
den Verlauf machte, wie die, welche wir alle Tage durch
Impfung des Chankers erzeugen. Was das abermalige Erscheinen
derselben betrifft, so war es ein Product der constitutionellen
Infection.
Herr Huguier erinnert daran, dass Herr Ricord in seiner
Rede behauptet habe, Anschwellung der Lymphdrüsen fände
bei seeundären Affectionen nicht stall. Er theile diese Ansicht
nicht, und wenigstens achtzehn unter zwanzig mal sieht man,
dass Kranke mit Condylomen an der Vulva geschwollene
Lymphdrüsen der Leistengegend haben.
Herr Ricord erwiedert, dass solche Kranke wahrscheinlich
Chanker gehabt hätten, die zur Zeil der Untersuchung
schon vernarbt gewesen.
Herr Vidal behauptet, dass sein Kranker am ganzen Körper
Ecthymapusteln gehabt habe, und dass diese dieselben Cha­
raktere gezeigt halten, wie die auf der Brust befindlichen.
Sitzung vom 19. Februar 1851.
Herr Huguier sagt, dass es in der Discussion zwei Dinge
zu unterscheiden gäbe; erstens die von Herrn Vidal beigebrachte
Thatsache und zweitens die Ansicht Herrn Ricord's. Jede dieser
Theile müsse mit Sorgfalt untersucht werden ohne Ansehen
der Person.
Herr Huguier meint, dass die Beobachtung Vidal's unvoll­
ständig und unvollendet ist und suchl diesen Ausspruch zu be­
gründen. Er fragt ferner bis zu welchem Punkte mau den
Angaben Herrn Boudevill's über seine Antecedentien Glauben
beimessen darf. Diese Beobachtung trotz ihrer Unvollkommen-
heit scheint Herrn Huguier doch von grosser Wichtigkeit, in­
dem dnreh sie Ricord's Theorie einen bedeutenden Stoss er­
litten.