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Briefe über Syphilis

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wissen, diese Reparalionsperiode kann ihre Unregelmässigkeiten<br />

haben. Bei dem serpiginösen Chanker vernarbt eine Seite.<br />

während die andre fortfährt zu wachsen oder zu ulceriren,<br />

oder es kommt auch häufig vor, dass ein oder mehrere Punkte<br />

des Centrums vernarben, während die Peripherie stets und<br />

stets an Umfang zunimmt.<br />

Feiner findet mau auch bei einzelnen Menschen, wenn<br />

eine besonnene Behandlung nicht zuvorkommt, oder ein dummes<br />

Vorurlheil ihre Unterdrückung durch Cauterisation verhindert<br />

dass die Fleischwärzchen wuchern und dein Geschwür das An­<br />

sehen geben, welches man mit dem Namen des wuchernden,<br />

fungösen Chankers belegt hat. Auf diese Weise können wirk­<br />

liche Vegetationen entstehen, die verschieden in ihrer Form<br />

sind, ein accidentellcs Aftcrproducl, welches mit der <strong>Syphilis</strong><br />

keine Gemeinschaft hat, wie wir später noch sehen werden.<br />

Endlich kann zu dieser Zeit, wie ich schon berührt habe,<br />

wenn der Chanker die Constitution inficirt hat, derselbe in situ<br />

eine Umwandlung erleiden und schliesslich den Charakter der<br />

breiten Condylome (papules muqueuses, puslules plales humi­<br />

des, plaques muqueses, tubercules plats ou muqueux) anneh­<br />

men und die Ansicht derer zu rechtfertigen scheinen, die diesen<br />

Vorgang nicht gekannt haben und ohne durchdringende Ana­<br />

lyse diese Form bald für primitiv, bald für seeundär, unter alleu<br />

Umständen aber für contagiös gehallen haben; eine Ansichl, die<br />

ich schon oben widerlegt habe.<br />

Aber Folgendes ist ein Lehrsatz, auf den ich zurückkommen<br />

will, dass nämlich der Chanker. der verschiedentlich<br />

und wiederholen!lieh recrudesciren kann, niemals reeidivirt,<br />

wenn er einmal vernarbt ist. Wenn ein neuer, impfbarer<br />

Chanker sich später zeigt, nachdem die Vernarbung vollständig<br />

gewesen, so kann man mit Sicherheit behaupten, dass er das<br />

Resultat einer neuen Ansteckung ist.<br />

Nach dem bisher Auseinandergesetzten wird man im Stande<br />

fsein, in den meisten Fällen zu einer rationellen, fast absoluten<br />

Diagnose zu gelangen, wenn man die Moralität der Kranken<br />

mit Misslraucn abwägt, den Lieblingssitz des Chankers kennt,<br />

ihre gewöhnlich beschränkte Zahl im Auge behält, wenn man<br />

es ferner versieht die Periode des Fortschrittes, oder des spe­<br />

eifischen stafus quo, den Verlauf, die Dauer, das verschiedene

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