Briefe über Syphilis

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in der Sitzung der Gesellschaft für Chirurgie Erwähnung geschehen
ist*). Selten, wenn nicht etwa eine sehr ausgesprochene
lymphatische oder strumöse Constitution vorhanden ist,
werden diese Drüsen grösser als Haselnüsse, und bleiben, wenn
nicht zufällige Complicationen, die gar nichts mit dem indurirten
Chanker zu Ihun haben, hinzutreten, indolent, hart und
renitent, so dass sie sich ganz anfühlen, wie die speeifische
Induration des Chankers; sie verkleben auch nicht untereinander,
wie die strumösen Anschwellungen, denn das peripherische
Zellgewebe nimmt gewöhnlich keinen Theil an der Anschwellung.
Sie sind daher gewöhnlich an ihrer Basis beweglich,
lassen sich unter der Haut verschieben, und bieten in Temperatur
und Farbe nichts Abweichendes. Bei fetten Menschen,
besonders bei Frauenzimmern, sind sie gewissermaassen in mit
Fett durchsetztem Zellgewebe vergraben, und man muss mit
Sorgfalt nach ihnen suchen, um sie zu finden. Fast immer
enden diese Bubonen durch eine langsame, aber vollständige
Zertheilung und zwar sehr häufig lange nach Verschwinden
des Chankers, welcher die Ursach zu ihrer Entstehung gewesen.
Zuweilen verbleiben aber diese Drüsen wie die Lymphgefässe
in einem Zustand der Hypertrophie. Sehr selten sind
sie der Sitz einer entschiedenen Entzündung und wenn dies
Statt findet, so rührt es von Ursachen her, die nichts mit ihrer
Specificität zu thun haben. Wenn die Bubonen, die dem indurirten
Chanker folgen, eitern, was noch seltner der Fall ist, so
Hefern sie keinen speeifischen Eiter, wie unser geehrter College
Thiry in Brüssel gezeigt hat, und wie ich auch selbst constatirt
habe. Sie geben einfachen Eiter, den Eiter der seeundären
Affection, der aber unter keinen Umständen impfbar ist. Nur
darf man sich nicht täuschen lassen durch neue Chanker, welche
der Kranke auf den alten Indurationen sich zugezogen haben
kann, und die alsdaun dem Gesetz des nicht indurirten Chanker
folgen, zu neuen Bubonen mit impfbarem Eiter Veranlassung
geben könnten. Diese neuen Chanker mit einer „erborgten"
Induration ihrer Basis, sind gar nicht selten.
Die indolente Adenitis, von der ich hier spreche, als der
Grundlage der speeifischen Induration des indurirten Chankers
*) Siehe den Anhang.