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Briefe über Syphilis

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zur Sicherung meiner Diagnose ich mich etwas zuverlässigerer<br />

Mittel bediene, als der Moralilät der Quelle.<br />

Eine ganz gesunde Frau, sagte ich oben, kann ein Infeclions-<br />

lieerd werden.<br />

Unter den sonderbaren Fällen, welche mir vorgekommen<br />

sind, erlauben Sie mir den folgenden mitzulheilen, der, wie Sie<br />

sehen werden, auch seine gule Lehre enthält.<br />

Ein jung verheirathetes Paar hatte in sein kleines Haus<br />

einen Freund des Mannes eingeladen. Die Mahlzeit ist fast be­<br />

endet, doch der Appetit nicht gestillt. Es wird beschlossen,<br />

noch ein Stück Käse dem Festmahl hinzuzufügen. Der Mann<br />

steht vom Tisch auf, steigt seine vier Treppen hinab und läuft<br />

zum nächsten Materialisten, um die Freude des Mahles voll­<br />

kommen zu machen. Leider! nicht schnell genug kehrt er zurück!<br />

Während seiner kurzen Abwesenheit — zum Dessert — begeht<br />

seine ungetreue Hälfte das Verbrechen des Ehebruchs mit jenem<br />

perfiden Freund. Der Mann kommt zurück, das Mahl wird<br />

beendet, man trinkt Kaffee, der Freund empfiehlt sich und der<br />

brave Ehemann erfüllt seinerseits seine eheliche Pflicht<br />

Drei Tage nachher kommt der Ehemann zu mir mit einem<br />

Harnröhren-Chanker mit blennorrhoischen Symptomen. Seine<br />

Frau begleitet ihn und er giebt mir die Versicherung, dass er<br />

keine andre Frau berührt habe, als die seine. Die sorgfältigste<br />

Untersuchung der Genitalien der Frau lässt mich nichts Ver­<br />

dächtiges entdecken. Ich mache meine Verordnung, die Leute<br />

gehen und lassen mich allein mit dieser räthselhaften Blenuor-<br />

rhagie des Ehemannes.<br />

Den anderen Morgen erscheint aufs Neue die Frau, die<br />

mich fragt, ob ich auch ganz sicher sei, dass sie nicht krank<br />

sei. Ich untersuche sie noch einmal, und aufs Neue versichere<br />

ich sie, dass sie vollkommen gesund sei. Sic erzählt mir darauf<br />

die Geschichte, die ich oben milgctheilt. Sie fügt hinzu,<br />

dass der Delinquent draussen warte und biltel mich, ihn zu<br />

untersuchen. Ich finde bei ihm einen magnifiken Chanker an<br />

der Corona glandis in der spccifischcii Periode.<br />

Diese Thalsache bestätigt die Versuche, welche mein junger<br />

und ausgezeichneter College Cullerier im Hospital Lourciue gemacht<br />

hat. Er hat virulenten Eiter in die Vagina gebracht,<br />

ihn einige Zeit dort gelassen, mit einer Lancclte wieder entfernt,

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