03.10.2013 Aufrufe

Lexikon Waldschädigende Luftverunreinigungen - BFW

Lexikon Waldschädigende Luftverunreinigungen - BFW

Lexikon Waldschädigende Luftverunreinigungen - BFW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Konzentrationen in nassen Niederschlägen: meist 1–3 mg NH 4 • l –1 (Jahresmittelwert); Eintragsmengen:<br />

je nach Gebiet zwischen wenigen kg bis über 50 kg NH 4-N • ha –1 • a –1 .<br />

Messung in der Luft:<br />

• Kontinuierliche Messung: Mittels optischer Absorption bei 208 nm bzw. 212 nm (Nachweisgrenze<br />

0,2 ppb bei 2 km Lichtweg) oder FTIR-Spektroskopie (Nachweisgrenze 2 ppb bei 1 km Lichtweg).<br />

Chemilumineszenz nach Konversion zu NO.<br />

• Diskontinuierliche Messung: Sammlung mit Waschflaschen, Denudern, imprägnierten Filtern oder<br />

Passivsammlern; die anschließende Detektion erfolgt photometrisch (Nessler-Reagens; Indophenol-<br />

Impinger-Verfahren) oder mittels Ionenchromatographie.<br />

Wirkungen auf Pflanzen:<br />

• Wirkungen auf Molekularebene: Die schädigende Wirkung von Ammoniak nach der Aufnahme<br />

über die Stomata basiert primär auf seiner alkalischen Wirkung auf Pflanzenzellen, aber auch auf der<br />

säuernden Wirkung im Boden, wo auch der N-Eintrag durch NH 3 bzw. NH 4 + eine wichtige Rolle<br />

spielt. Die Assimilation von A. ist möglich, es erfolgt die Umwandlung zu Aminosäuren und Eiweiß.<br />

Wirkungen im einzelnen sind pH-Erhöhung im Zellsaft, Erhöhung des Stickstoffgehaltes,<br />

Entkoppelung der photosynthetischen Phosphorylierung (Abnahme der Kohlenhydratproduktion<br />

durch Reduktion des ATP); Hemmung der Eiweißsynthese und Erhöhung des Aminosäuregehaltes;<br />

Hemmung der Chlorophyllsynthese; Steigerung der Transpiration; Hemmung der Atmung und<br />

Assimilation.<br />

• Wirkungen auf Zell-, Organ- und Organismusebene: Braunrote/braungraue bis schwarze<br />

Verfärbungen der Epidermis- und der Mesophyllzellen, beginnend vom Blattrand bzw. von der<br />

Spitze her ähnlich SO 2, Blattchlorosen, Bildung interkostaler Flecken, Welkeerscheinungen,<br />

Blattabwurf; Gerbstoffausfällung (Verfärbungen je nach Gerbstoffgehalt), Chloroplastenquellung,<br />

„Korrosion“ der Wachsschicht.<br />

Nachweis in Pflanzen:<br />

N-Analyse nach Kjeldahl (klassische Methode) bzw. mit einem Leco-Stickstoffanalysator<br />

(Wärmeleitfähigkeitsmessung im Verbrennungsgas).<br />

Empfindlichkeit von Pflanzen:<br />

Wirkungen v.a. in unmittelbarer Umgebung von Emittenten (z.B. Massentierhaltungs-Betriebe).<br />

Koniferen reagieren besonders empfindlich. Blattempfindlichkeit nach Dässler (1991): Sehr empfindlich:<br />

Strobe; Winterlinde, Weißbuche; mittelempfindlich: Lärche, Fichte, Weißkiefer, Eibe; Rotbuche, Birke;<br />

relativ gering empfindlich: Schwarzkiefer; Spitzahorn, Roteiche.<br />

Ammonifikation:<br />

Erster Schritt der Stickstoffmineralisierung.<br />

Ammonium:<br />

Kation der Formel NH 4 + . >> Ammoniak.<br />

Anabolismus:<br />

>> Metabolismus.<br />

St. Smidt: <strong>Lexikon</strong> forstschädliche <strong>Luftverunreinigungen</strong> - 11 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!