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Lexikon Waldschädigende Luftverunreinigungen - BFW

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Waldschaden-Beobachtungssystem:<br />

(WBS): >> Monitoringnetze, österreichische.<br />

Waldschadensdiagnostik:<br />

Praktische Anwendung gesicherter Methoden zur Feststellung von Waldschadensursachen.<br />

Waldschadensforschung:<br />

Wissenschaftszweige, die sich interdisziplinär mit der Erfassung, Quantifizierung und Gewichtung von<br />

Waldstressoren, Stoffbilanzen u.a.m. befassen. Besonderes Augenmerk wird auf Zusammenhänge<br />

zwischen Schadstoffeinträgen und ihren Auswirkungen gelegt. >> Monitoringnetze, österreichische.<br />

Waldschadensinventur, terrestrische:<br />

Methoden zur Untersuchung bzw. Taxationen der Kronenzustände und anderer Parameter vom Boden<br />

aus. >> Monitoringnetze, österreichische. Vgl. >> remote-sensing.<br />

Waldschädigungen durch Immissionen:<br />

Es kann grundsätzlich zwischen klassischen und „neuartigen“ Waldschädigungen unterschieden werden.<br />

• Klassische Immissionsschädigungen sind durch eine mehr oder weniger deutliche (und<br />

nachweisbare) Abgrenzung des Immissionsgebietes charakterisiert; die Schadstoffkonzentrationen<br />

sind dort relativ hoch, wirkungsbezogene Grenzwerte insbesondere für HF, SO 2, NOx, (HCl, NH 3)<br />

und Staub werden überschritten; meist können die Schäden einem oder mehreren Emittenten<br />

zugeordnet werden. Ihr Nachweis ist aufgrund mehrerer gleichzeitig angewandter Methoden möglich:<br />

Bioindikatoren (z.B. Fichte), Blatt- bzw. Nadelanalysen, Zuwachsmessungen, Luftbildauswertungen,<br />

Luftmessungen etc.<br />

• “Neuartige Waldschädigungen” treten in Europa großräumig auf, kommen auf allen Bodentypen vor,<br />

erfassen auch jüngere Altersklassen, treten unabhängig vom Pflegezustand auf, kommen auch im<br />

natürlichen Verbreitungsgebiet der betroffenen Baumarten vor, sind z.T. durch eine rasche<br />

Verschlechterung gekennzeichnet, äußern sich u.a. in Wuchsstörungen, Wachstumsanomalien,<br />

Schädigungen der Blattorgane und des Feinwurzelsystems. Eine Zuordnung zu Immissionen alleine<br />

bzw. zu bestimmten Emittenten ist nicht möglich; Schadstoffkonzentrationen sind - mit Ausnahme<br />

von jenen des O 3 - häufig relativ gering, Immissionsgrenzwerte werden unter Umständen gar nicht<br />

überschritten, ein Zusammenwirken mehrerer Stressoren ist daher anzunehmen. Neuartig sind in der<br />

Regel nicht die Krankheiten und Symptome, sondern ist die Vielzahl der betroffenen Standorte und<br />

Baumarten. Waldschäden, die als neuartig bezeichnet werden, gehen i.d.R. auf Nährstoffmangel,<br />

Wassermangel oder auf ungünstige standörtliche Voraussetzungen oder bekannte (aber nicht<br />

erkannte) Krankheitsursachen (Pilzbefall, Insektenbefall) zurück.<br />

>> Waldsterbenshypothesen.<br />

St. Smidt: <strong>Lexikon</strong> forstschädliche <strong>Luftverunreinigungen</strong> - 279 -

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