Dissertation Mollenhauer.pdf
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ten Lastwechselzahlen herangezogen werden. Bei geringeren Beanspruchungen im<br />
Zug-Schwellversuch (geringe Spannungen bei tiefen Temperaturen) zeigt der Verlauf<br />
des absoluten E-Moduls zu Beginn eine konstante Phase. Der Beginn der linearen<br />
Abnahme des absoluten E-Moduls kann als Anzeichen der Bildung erster Mikrorisse<br />
interpretiert werden, sodass die zugehörige Lastwechselzahl als Mikrorisslastwechselzahl<br />
N Mikro bezeichnet wird. Die Neigung der linearen Abnahme des absoluten E-<br />
Moduls ∆|E| kann als Maß der Schädigung je Lastwechsel bestimmt werden.<br />
Zum Vergleich von einaxialen Zug-Schwellversuchen zu anderen Ermüdungsversuchen,<br />
bei denen der Bruchzeitpunkt nicht bei allen Prüfbedingungen genau bestimmt<br />
werden kann, eignet sich ein Verfahren, das von Hopman [19] entwickelt wurde und<br />
auf den Verlauf der dissipierten Energie nach Van Dijk [34] beruht. Das Verfahren<br />
wurde an der Universität von Nottingham von Rowe [30] erfolgreich zur Auswertung<br />
von Spaltzug-Schwellversuchen angewendet. Die „Energy Ratio“ ER beschreibt das<br />
Produkt der Lastwechselzahl N mit dem Verhältnis der am Versuchsanfang je<br />
Lastwechsel dissipierten Energie W 0 zur dissipierten Energie W n eines beliebigen<br />
Lastwechsels N (Gl. 3.12). Durch die Annahme einer während des Versuchs<br />
konstanten Phasenverschiebung zwischen dem Spannungs- und Dehnungssignal<br />
verhält sich die ER proportional zum Produkt aus der Lastwechselzahl N und dem zu<br />
diesem Zeitpunkt vorliegenden absoluten Elastizitätsmodul |E| n (Gl. 3.13).<br />
n<br />
( π ⋅ σ ⋅ ε ⋅ sin ϕ )<br />
n ⋅ W0<br />
n ⋅ 0 0 0<br />
ER(n) = =<br />
Gleichung 3.12<br />
W π ⋅ σ ⋅ ε ⋅ sin ϕ<br />
n<br />
n<br />
n<br />
ER(n) ~ N · |E| n Gleichung 3.13<br />
In Abbildung 3-9 ist der Verlauf der ER über der Lastwechselzahl dargestellt. Die<br />
Lastwechselzahl, bei der ER einen Maximalwert durchschreitet wird als Makrorisslastwechselzahl<br />
N Makro definiert. Nach der zugrunde liegenden Schädigungstheorie<br />
vereinen sich zu diesem Zeitpunkt Mikrorisse zu einem ersten Makroriss.<br />
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