Dissertation Mollenhauer.pdf
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4.5 Ermüdungsprognose<br />
Mittels der spannungsabhängigen Ermüdungsfunktionen kann die ertragbare<br />
Lastwechselzahl bei den verschiedenen Prüftemperaturen für beliebige aus dem<br />
Verkehr erzeugte Spannungen (hier: Spannungsdifferenzen ∆σ) und Frequenzen f<br />
berechnet werden. Dies kann mit Gleichung 4.3 unter Anwendung der in Tabelle 4.2<br />
zusammengestellten Regressionsfaktoren erfolgen.<br />
N<br />
Makro<br />
T<br />
= f ⋅ t(N ) = f ⋅ T ⋅ ∆σ<br />
2<br />
Gleichung 4.3<br />
Makro<br />
1<br />
Exemplarisch ist in Abbildung 4-9 für den AB 0/11 S die bei verschiedenen<br />
Spannungsdifferenzen ertragbare Lastwechselzahl in Abhängigkeit von der<br />
Temperatur dargestellt. Zu erkennen ist, dass mit Abnahme der Temperatur die<br />
ertragbare Lastwechselzahl bei gleicher Spannungsdifferenz zunächst zunimmt,<br />
dann jedoch – nach Durchlaufen eines Maximums – abnimmt. Die bei tiefen<br />
Temperaturen kleinere Anzahl der ertragbaren Lastwechsel ist auf die dort<br />
zunehmenden kryogenen Spannungen zurückzuführen. In der theoretischen<br />
Deutung des Ermüdungsverhaltens bei tiefen Temperaturen versagt das Material bei<br />
der im Abkühlversuch ermittelten Bruchtemperatur T Br ohne weitere mechanogene<br />
Belastung. Aus diesem Grund sind die Linien der verschiedenen Spannungsdifferenzen<br />
unterhalb der tiefsten Prüftemperatur von -15°C weitergeführt und enden bei der<br />
Bruchtemperatur T Br bei einem ertragbaren Lastwechsel.<br />
Der grau markierte Bereich zeigt den durch Versuchsergebnissen abgesicherten<br />
Spannungsbereich. Zusätzlich sind die Mittelwerte der bei einer Spannungsdifferenz<br />
von ∆σ = 1 MPa ertragenen Lastwechselzahlen als graue Punkte gekennzeichnet.<br />
Die unmittelbare Nachbarschaft mit der Bemessungslinie für ∆σ = 1,0 MPa zeigt die<br />
gute Qualität des Prognosediagramms.<br />
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