Untitled

zuziehen. Doch dann beschloss sie, es erst recht zu tun. Sie schminkte
sich ab und zog eine ausgebeulte Jogginghose und ein grottenhässliches
T-Shirt an. Ihre älteste Brille und Pantoffeln mit Kuhfellmuster
rundeten das Bild ab. Das sollte jeden Typen abschrecken, der
sich für ihre Mutter zu interessieren drohte.
Sie setzte sich vor den Fernseher und zappte eine Weile ziellos
herum, während ihre Mutter oben im Bad war und sich vermutlich
gnadenlos aufdonnerte. Schließlich klingelte es an der Tür.
»Ich mach auf!«, rief Jillian grinsend.
Sie ging zur Tür und warf schnell noch einen Blick in den Flur spiegel.
Uff, sie sah wirklich grauenvoll aus. Das würde eine gute Story werden!
Mit einem möglichst dusseligen Gesichtsausdruck öffnete sie die Tür.
»Hi, Jill.«
O Mann, das war nicht die gute Story, die sie im Sinn gehabt hatte!
»Hallo«, krächzte sie. »Sorry, ich … ich habe jemand anders erwartet.«
Sie versuchte erfolglos, sich hinter der Tür zu verstecken.
»Äh, kann ich vielleicht einen Moment reinkommen?«, fragte Rob.
»O ja, klar. Prima. Komm rein«, stammelte Jillian und schob sich
weiter hinter die Tür.
Er lächelte sie an. »Ich hab dich noch nie mit Brille gesehen.«
»Ich trage in der Öffentlichkeit auch keine mehr, seit ich acht Jahre
alt war.« Wenn sie sich möglichst selbstsicher gab, glaubte sie sich vielleicht
selbst. Doch ein weiterer Blick in den Spiegel ließ diese Idee
schnell platzen.
Sie setzten sich auf die Couch und Jillian umschlang so viel wie möglich
von ihren hässlichen Klamotten mit ihren Armen. Rob starrte völlig
fasziniert auf ihre Kuhfellpantoffeln und lachte. »Estoy pasmado!«
»Und das heißt?«
»Weißt du, jedes Mal, wenn ich denke, ich kenne dich, überraschst
du mich von Neuem. Es gibt zum Beispiel nicht viele Mädchen, die so
ein Outfit anhaben und trotzdem noch so …«
» … so scheußlich aussehen?«
»Eigentlich wollte ich eher sagen …«
»Abstoßend?«
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