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dass er lediglich in einer Gemeindeversammlung geäußert hat, dass<br />

für ihn Homosexualität nicht richtig ist. Er hat aber auch klargestellt,<br />

dass ihm die Bürgerrechte aller Einwohner heilig sind. Er hat kein<br />

Problem damit, mit Andersdenkenden zusammenzuarbeiten, Homosexuelle<br />

eingeschlossen. Sein Dienstbericht bestätigt dies. Ihr tut hier<br />

so, als hätte er einen Schwulen verprügelt oder Schlimmeres.«<br />

»Hasserfülltes Reden ist der Ursprung von hasserfülltem Handeln«,<br />

sagte ein Mädchen. »Wenn jemand sagt, dass Homosexuelle abartig<br />

sind, muss er mit Gegenwind rechnen. Und wir haben die Verpflichtung,<br />

ihm zu widersprechen.«<br />

»Guter Punkt, Emily«, sagte Prof. James.<br />

»Es ist doch kein hasserfülltes Reden, einfach eine moralische Meinung<br />

auszudrücken«, sagte Rob. »Übrigens halten auch Juden und<br />

Moslems Homosexualität für falsch. Sind die dann auch alle bigotte<br />

Fundamentalisten?«<br />

»Moment, ich glaube nicht, dass alle Moslems so darüber denken,<br />

und ich weiß genau, dass dies nicht auf alle Juden zutrifft. Aber die<br />

Frage hier ist doch, ob es jemandem gestattet sein sollte, diese Art von<br />

Vorverurteilungen öffentlich auszusprechen.«<br />

»Ich habe mal ein Referat über Dr. Martin Luther King gehalten«,<br />

sagte Rob. »Wussten Sie, dass auch er sich gegen homosexuelles Verhalten<br />

ausgesprochen hat? Sollte er nun deswegen verurteilt werden?<br />

Hätte man ihn entlassen sollen, wenn er Polizeichef gewesen wäre?<br />

Wenn man anfängt, Menschen wegen ihrer Meinung oder ihres Glaubens<br />

zu entlassen, wo soll das enden? Hat der Polizeichef nicht auch<br />

das Recht auf freie Meinungsäußerung, so wie es in der Verfassung zugesichert<br />

ist?«<br />

»Freie Meinungsäußerung ist eine Sache«, sagte der Typ vorne.<br />

»Hetzkampagnen sind eine andere.«<br />

»Aha, dann hat man also nur dann ein Recht auf freie Meinungsäußerung,<br />

wenn diese Meinung von unserem Ethik-Kurs abgesegnet<br />

worden ist?«, fragte Rob. »Wenn er aufgestanden wäre und gesagt<br />

hätte, dass er der Meinung ist, der christliche Glaube sei Unsinn – so<br />

wie ihr es hier so gerne tut –, dann wäre das wohl okay gewesen, oder?<br />

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