Untitled

Dr. Moffat sah auf sein Klemmbrett. »Es tut mir wirklich sehr leid,
Ihnen das sagen zu müssen, aber Mr. Gonzales ist vor wenigen Minuten
auf dem Operationstisch verstorben. Wir waren machtlos. Seine
Verletzungen waren zu schwer.«
Jillian fühlte dieselbe Welle des Schwindels wie vor anderthalb
Jahren. Sie sank in sich zusammen, und Brittany fing sie auf.
»Bitte, Gott, nicht schon wieder!« Die Luft war zum Schneiden
dick. Sie hatte das Gefühl, dass sie ersticken würde.
»Mr. Gonzales’ Angehörige sind bei ihm. Wenn Sie möchten, können
Sie jetzt auch zu ihm. Seine Mutter sagte, Sie gehören zur Fa milie.«
Jillians innere Organe fühlten sich an wie ein Stein, und ein gewaltiges
Schluchzen steckte in ihrer Kehle fest. Es fühlte sich an, als
würde ein Messer in ihrer Brust stecken. Sie zog die Knie an und umklammerte
sie mit ihren Armen. Wie konnte sie bloß diesem schrecklichen
Schmerz entkommen? Gab es irgendeine Möglichkeit?
Rob fühlte sein Herz klopfen, während er rannte. Noch nie hatte er
so einen Adrenalinstoß erlebt. Plötzlich fiel ihm auf, dass die Lichtgestalt
nicht zu sehen war. Da war jemand anders, jemand sehr Großes.
Rob spürte, dass diese Person ihn zu seinem Bestimmungsort
bringen sollte.
Diese Gestalt war riesengroß und sah aus wie ein Krieger. Ihre Blicke
begegneten sich. Rob verspürte keine Angst, sondern ein Gefühl
des Wiedererkennens. Irgendwie kannte er diesen Hünen, als wären
sie alte Freunde, zwischen denen es keine Geheimnisse gab.
Er blickte ihm in die Augen und sah sich selbst als Kind. Er war sieben
Jahre alt und spielte mit seinem Bruder Guillermo Fußball. Guillermo
verschoss den Ball, und er rollte auf die Straße.
Rob erinnerte sich an die nächste Szene. Er wollte dem Ball hinterherrennen,
stolperte jedoch über etwas auf dem Seitenstreifen und fiel
hin. Sekunden später rauschte ein Auto genau an der Stelle vorbei, an
der er sonst gewesen wäre. Guillermo sagte ihm, wie viel Glück er gehabt
hätte.
356