Untitled

wir andere Maßstäbe anlegen sollten. Wenn wir unsere Gedanken mit
solchem Zeug füttern, wird das nicht ohne Folgen bleiben.«
»Du hast recht. Ehrlich gesagt, hab ich mich während des Films
schon gefragt, ob das so gut ist. Vielleicht war das ja sogar die Stimme
Gottes?! Aber ich bin schon ziemlich daran gewöhnt, Müll zu sehen.
Abgestumpft.«
Sie sahen sich an. »Vielleicht sollten wir zusammen beten.«
Das taten sie. Sie baten Gott um Vergebung und beteten auch für
Brittany und Ian. Danach verbrachten sie den Rest des Abends mit
Jillians Mutter, unterhielten sich prächtig und sahen sich alte Fotos
und ein Video von Jillians zehntem Geburtstag an. Selbst Daniel gesellte
sich eine Stunde zu ihnen und machte einen ganz fröhlichen
Eindruck. Als Jillian abends im Bett lag, stellte sie fest, dass das seit
langer Zeit der netteste Abend gewesen war.
»Entspann dich und öffne dich für den gütigen Himmel«, sagte Skyla.
»Was genau meinst du damit?«, wollte Brittany wissen.
»Hast du Angst?«
»Ich habe vor gar nichts Angst.«
»Dann öffne dich und lass alle Widerstände los. Beobachte zuerst
mich.« Skyla legte das leere gelbe Blatt Papier vor sich, nahm den
Filzstift in die Hand und sagte: »Muttergöttin, Aphrodite, Artemis,
Astarte, Diana, Isis, Lilith … wir rufen dich und deine Gefährten
Adonis, Ammon-Ra, Apollo, Dionysos, Eros, Odin, Thor, Osiris und
Pan. Sprich nun durch deine Tochter.«
Nichts passierte. Skyla saß stocksteif da. Nach einer Weile hatte
Brittany das Bedürfnis, etwas zu sagen, aber da begann Skylas rechte
Hand plötzlich zu zucken. Brittany sah ihr ins Gesicht – es war völlig
ausdruckslos, wie ein Zombie. Ihre Hand begann, schnell und flüssig
über das Papier zu gleiten. Bald war sie fertig.
Sie las laut vor, was sie geschrieben hatte: »Denkt immer daran,
dass ihr auch Göttinnen seid. Genießt alles, was euch begegnet, und
ich werde euch Erfolg schenken.«
144