Untitled

Rob hielt inne. Dann schluckte er. »Weißt du, ich hätte viel eher mit
dir reden sollen. Du hast mich genau erwischt. Ich halte mich manchmal
nämlich für ganz besonders geistlich. Du hast recht – es hat mit
Stolz zu tun. Es hat was damit zu tun, dass man zugeben muss, alle
Hilfe zu brauchen, die es gibt – von Freunden, von der Familie und
der Medizin! Und Gottes Botschafterin Jillian!«
Sie legte den Kopf schräg. »So hat mich noch nie jemand genannt.«
Es begann leicht zu nieseln. Sie blieben einfach sitzen und wurden
nass. Die reinigenden Tropfen fühlten sich gut an. Doch plötzlich
wurde der Regen stärker, und sie sprangen lachend auf. Schnell rannten
sie zur Verandatür und ins Trockene.
Dann saßen sie im Wohnzimmer, die Gesichter immer noch nass,
und hielten sich an den Händen. Jillians Blick wanderte zu einem Familienporträt
der Gonzales’.
»Wirst du mir irgendwann erzählen, wie Guillermo gestorben ist?«
Rob starrte auf das Bild. »Lieber nicht.«
»Okay«, sagte Jillian.
»Er … er hat Selbstmord begangen.«
»O Rob, es tut mir so leid!« Sie umarmte ihn fest, während er
weinte. Nach einer Weile ging er ins Bad, um sich das Gesicht zu waschen.
Als er wiederkam, waren seine Augen rot.
»Bist du jetzt enttäuscht von mir?«, fragte er zögernd.
»Ich bin besorgt, da kannst du sicher sein. Aber auf eine eigenartige
Weise bin ich auch erleichtert.«
»Erleichtert?«
»Ich habe gewusst, dass etwas nicht stimmt. Du bist immer wieder
tagelang verschwunden und nicht erreichbar gewesen. Und dann
standest du plötzlich vor meiner Tür und hast so getan, als wäre alles
bestens. Jetzt weiß ich, was los war. Das ist schon viel besser, als mit
einem mulmigen Gefühl im Dunkeln zu tappen. Und es verändert
meinen Blickwinkel auf dich, und zwar nicht zum Schlechteren. Ich
dachte immer, du würdest total über allem stehen. Du warst Mr. Obergeistlich,
ohne größere Probleme, von der Sache mit dem Sex viel-
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