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Kapitel 27
17. Mai, 14:52 Uhr
Ian fand sich in einer Zelle mit einigen Betrunkenen wieder. Sie stanken
zum Himmel. Er merkte, dass sein Hosenboden feucht war. Ziemlich
dumme Idee, sich auf die verdreckte Pritsche zu setzen. Es stank
nach Urin, und er wollte gar nicht wissen, ob die Feuchtigkeit an seinem
Hosenboden dasselbe war.
Ein Polizist öffnete die Zellentür und nahm Ian beim Arm. Dann
sah Ian Daniel – und Diane Fletcher. Ihr normalerweise nettes Gesicht
schien zu glühen, und sie schoss giftige Blicke auf Ian ab. Kurzzeitig
wäre er gern zu seinen übel riechenden Zellengenossen zurückgegangen.
Als Ian schier endlose Sekunden lang den Boden vor sich angestarrt
hatte, sagte Diane: »Ich kann nicht glauben, dass du Daniel
das angetan hast!«
»Es … es tut mir leid, Mrs. Fletcher. Aber es war gar nicht schlimm.
Wir haben nur ein bisschen Spaß gehabt. Mir war nicht klar, dass es
gesetzeswidrig war.«
»Du hattest Daniel zu einem Videoabend eingeladen! Ich war so
blöd, mich zu freuen, dass sich ein älterer Junge mit meinem Sohn anfreundet,
der ohne Vater aufwächst. Und du hast nichts Besseres zu
tun, als ihn mitten in der Nacht auf einen Friedhof zu schleifen! Was
hat dich bloß dazu getrieben?«
»Ich … ich …«, stammelte Ian.
»Willst du ihr nicht von dem Ouija-Brett erzählen, mein Junge?«,
fragte der Polizist.
»Du hast ein Ouija-Brett dabeigehabt?«, keuchte Diane. »Die sind
gefährlich. Nicht wahr, Officer?«
»Nun ja, eigentlich ist es nur ein Spiel«, sagte der Polizist. »Aber die
Kids kommen damit auf seltsame Ideen. Plötzlich hören sie Stimmen
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