Untitled

sein sollte und Kinder habe, könnten sie diese Veranlagung erben. Es
ist einfach zu viel, Jillian. Manchmal denke ich, es wäre besser für alle
Beteiligten, wenn ich nicht mehr da wäre. Und ich wäre ja schließlich
dann im Himmel.«
Jillian konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Rob legte ihr
einen Arm um die Schultern.
»O Mann, das hatte ich befürchtet. Ich wollte dir keine Angst machen.
Tut mir leid, dass du die Sachen gefunden hast!«
Sie sah ihn mit zornblitzenden Augen an. »Vielleicht habe ich sie
gefunden, weil Gott das so wollte. Du redest doch die ganze Zeit von
seiner Souveränität! Hast du das nicht auch von meiner Bulimie behauptet
– dass es Gottes Plan war, dass meine Mutter sie entdeckt hat?
Du hättest längst mit mir darüber reden sollen! Hast du aber nicht;
also sei dankbar, dass du jetzt die Chance dazu hast!«
Rob nickte. »Du hast recht. Manchmal ist es einfacher, bei an deren
Leuten Gottes Wirken zu sehen als bei sich selbst.« Sie saßen eine
Weile schweigend da. »Du hast jetzt Angst, oder?«
»Natürlich hab ich Angst! Den totalen Horror! Und ich bin wütend
auf dich. Gott kann dich in den Himmel holen, wenn er das will. Bei
meinem Daddy hat er das gemacht. Aber es wäre total falsch, wenn du
ihm die Entscheidung abnehmen würdest. Denk doch mal dran, was
das deinen Eltern antun würde! Und mir! Es ist unheimlich egoistisch
von dir, das auch nur in Erwägung zu ziehen.«
»Ich weiß«, sagte Rob und sah sie an wie ein geprügelter Hund.
»Aber ich werde eh nie so sein, wie ich eigentlich sein sollte. Ich habe
mit so vielen Versuchungen zu kämpfen!«
»Ach, und da meinst du, es ist die beste Lösung, der schlimmsten
Versuchung von allen nachzugeben? Rob, du musst Gott die Gelegenheit
geben, in dir zu wirken! Er hat dir so viele Talente gegeben, da ist
es doch kein Wunder, dass der Teufel dich aus dem Weg räumen will.
Du stehst ziemlich weit oben auf seiner Hitliste!«
»So … so habe ich das noch gar nicht betrachtet.«
»Vielleicht, weil du noch nie mit jemand anders über all das geredet
hast, du Dummchen!«
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