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Brief 10
Lieber Kollege Ishbane,
Ian ist schlauer als die meisten dieser Idioten. Er erkennt die Existenz
von etwas Höherem an und verachtet die anderen wegen ihrer
Oberflächlichkeit. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sein geistliches
Interesse vom Feind gekidnappt wird. Seine Offenheit für das
Über natürliche ist für uns nur so lange von Nutzen, wie er sich vom
Zimmermann fernhält.
Ich habe Pendragon damit beauftragt, Ians Interessen in unserem
Sinne zu kanalisieren. Wenn wir die Schädlinge nicht dazu bringen
können, Übernatürliches völlig zu verleugnen, ist das der beste Weg.
Selbst in den Kirchen experimentieren die jungen Schädlinge mit
dem Okkulten herum. Und normalerweise tun die Verbotenen Gemeinschaften
nichts, um sie daran zu hindern. Sie denken, das sei alles
harmlos, eine Mode-Erscheinung wie Nasenringe und Schlaghosen.
Eltern haben sich früher einmal als Beschützer ihrer Kinder verstanden.
Heute versuchen sie nur noch, sie vor dem Erschießen oder
vor sexuellem Missbrauch zu schützen, aber vor unserer Einmischung
nicht. Ich bin sehr erfolgreich mit der Strategie, die Eltern davon zu
überzeugen, dass Gespräche über die Gefahren des Okkulten die Kinder
nur noch mehr zu diesen Praktiken hinziehen. Ha! Sie werden
wunderbar blind für die Tatsache, dass dies Ignoranz ist und ihre Kinder
noch mehr schädigt.
Wie viel junges Ungeziefer haben wir schon in den Bann von
Ouija-Brettern und Tarot-Karten, des Handlesens und der Astrologie
gezogen, einfach weil niemand ihnen erklärt hat, dass sie uns damit
eine Tür aufstoßen? Neugier reicht schon aus, damit sie den Köder
schlucken.
Ians Eltern sind sich seiner metaphysischen Pilgerreise nicht bewusst
und tun nichts, um ihn vor uns zu warnen. Sie haben auch
nichts dagegen, dass Ian trinkt, solange er nicht unter Alkoholeinfluss
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