Untitled

wäre schnell nichts mehr eingefallen, was ich hätte sagen können!«
»Was? Du warst doch diejenige, die den Mut hatte, als Erste was zu
sagen! Ich hätte mich vermutlich nicht getraut, wenn du nicht den Anfang
gemacht hättest. Danke!«
Jillian lächelte. »Ich weiß auch nicht – irgendwie musste ich die
Hand heben!«
Einer der Jungs aus der Jugendgruppe nickte ihnen im Vorbeigehen
zu.
»Mrs. Turner hat wohl kein Interesse an meinem Buch, was?«, sagte
Lisa. »Möchtest du es mal ausleihen?«
Jillian wollte schon Nein sagen, aber sie widerstand dem Impuls.
»Klar, Rob findet das bestimmt auch interessant.«
Brittany kam ihnen entgegen.
»Hi, Brittany«, sagte Lisa. Brittany grunzte etwas, sah Lisa aber
nicht an. »So, ich habe jetzt Physik. Bis dann!«, sagte Lisa.
»Was hast du eigentlich gegen Lisa?«, fragte Jillian, als sie zusammen
in ihren Klassenraum gingen.
»Ach, die hält sich doch für was Besseres!«
»Hat sie irgendetwas gesagt, das dich so etwas denken lässt?«
»Nein, das muss sie gar nicht, das sehe ich schon an ihrem Blick!«
»Ach komm, Britt! Du siehst ihr doch nie in die Augen!«
Brittany hielt an ihrem Schließfach an. »Du wirst allmählich auch
schon so, Jillian. Nur zu! Wenn du total einseitig werden willst – wer
bin ich denn, dass ich dich aufhalten würde?!«
Jillian sah Brittany nur an. Irgendwie hatte sie gehofft, dass das Erlebnis
vor der Abtreibungsklinik alles verändert hätte. Das war wohl
nichts!
Daniel Fletcher griff in die Schublade, in der hinter Disketten und
Computerspielen in einem Plastikkästchen ein schwarzer Revolver
lag, den sein Vater früher einmal gekauft hatte. Er nahm ihn heraus
und zielte damit auf ein Poster an der Wand. Dann drehte und wendete
er sich wie ein Polizist auf Gangsterjagd.
254