Untitled

Jillian nickte, während Brittanys Gesicht vor ihren Augen verschwamm.
Nur zwei Männer hatten ihr je Blumen geschenkt. Einer
war ihr Dad gewesen, eine Woche vor seinem Tod. Und dann Rob, der
nun auch tot war. Ja, natürlich, sie waren beide nicht wirklich tot, sondern
im Himmel. Aber irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, wie
der Himmel war und dass sie wirklich weiterlebten.
»Denkst du, dass Daddy und Rob sich begegnet sind?«, hatte sie
Kristi gefragt. »Klar, bestimmt«, hatte Kristi versichert. Jillian hoffte
es. Sie würden sich bestimmt bestens verstehen. Vielleicht schauten
die beiden ja jetzt auf sie herunter, wie sie da mit Britt auf dem Sofa
saß? Jillian strich sich das Haar zurück und musste über sich selbst
lachen.
Manchmal dachte sie, dass Dad und Rob einiges verpassten, weil
sie nicht mehr hier waren. Aber meistens war sie eigentlich ziemlich
sicher, dass sie diejenige war, die das meiste verpasste! Wieder kamen
ihr die Tränen, und sie zog die allgegenwärtige Packung Taschentücher
hervor.
»Was ist das eigentlich mit dir und den Silvesterpartys? Bei der
letzten hast du auch geheult«, sagte Brittany. »Ich musste dich ins Bad
schleifen und wiederherrichten, weißt du noch?«
»Ja, aber diese Tränen sind anders.«
»Wie meinst du das?«
»Letztes Jahr fühlte ich mich einfach nur leer, als hätte ich etwas
verloren, was ich nie mehr zurückbekommen kann. Dieses Jahr
spüre ich natürlich auch einen Verlust, aber ich merke, dass er nur
zeitlich begrenzt ist, nicht für immer. Es ist schon richtig, was Kristi
sagt. Meine Beziehungen zu meinem Dad und zu Rob sind nicht vorbei,
sondern nur unterbrochen worden. Eines Tages werde ich mit
ihnen und mit Jesus vereint sein. Wahrscheinlich führen sie mich
dann überall im Himmel herum und zeigen mir alles. Dann wird das
eigentliche Abenteuer beginnen. Das sage ich mir jeden Tag, und es
hilft mir wirklich!«
»Uff, das ist mir zu heftig«, sagte Brittany. »Aber ich finde wirklich,
dass du dich auch unheimlich positiv verändert hast.«
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