Untitled

du in Ruhe essen. Warum hat Mama ihn denn dir aufs Auge gedrückt?«
»Weil sie ebenfalls was essen wollte. Ich hab ihr gesagt, dass ich
auch mal mit diesem tollen Kind angeben will!« Sie lächelte und nahm
Joey wieder zurück.
Jillian sah wieder zu ihrer Mutter herüber. »Jodi, wer ist denn der
Mann, mit dem Mama da spricht?«
»Aha, dann hat sie ihn euch noch nicht vorgestellt, was? Er ist auch
einer der Mitarbeiter in der Sonntagsschule. Wie hieß er noch gleich?
Er hat einen irgendwie komischen Namen. Dudley? Nein, das ist es
nicht. Aber so ähnlich.«
»Kennst du ihn?«, fragte Jillian Rob. »Irgendwie kommt er mir bekannt
vor.«
Rob sah genau hin. »Hm, ich weiß nicht …«
Jillians Mutter hatte sie entdeckt und winkte sie heran. Sie legte den
Arm um Jillian und grinste breit. »Jillian, ich möchte dir einen ganz
besonders lieben Freund vorstellen. Das ist Donovan Swain.«
»Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«, sagte er und zeigte
eine ganze Brigade strahlend weißer Zähne, die noch mehr hervorstachen,
weil sein Teint so stark gebräunt war. »Ich habe schon viel
von Ihnen gehört, Jillian!«
Jetzt erkannte Jillian seine Stimme. Sie hatte sie schon zweimal
auf dem Anrufbeantworter gehört – tief und irgendwie klebrig. Angespannt
sah sie zu ihrer Mutter.
Jillian stellte Rob vor und sah sich Donovan genau an, während
sich die beiden unterhielten. Er musste so etwa Ende vierzig sein, vielleicht
auch älter. Auf jeden Fall um einige Jahre älter als ihre Mutter.
Sein schwarzes Haar hatte eine verdächtig ebenmäßige Farbe. Er
war mittelgroß und trug Khaki-Shorts und ein weißes Polohemd von
Ralph Lauren, das seine gebräunte Haut betonte. Seine Augen waren
so blau, dass Jillian gefärbte Kontaktlinsen vermutete. Als Krönung
seines »lässig-edlen« Outfits hatte er sich noch einen marineblauen
Pulli um die Schultern drapiert. Irgendwie sah er aus, als wäre er aus
einem Eddie-Bauer-Katalog entsprungen.
273