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als Ausrede benutzen, um weiteren Kontakt zum Feind und zur Verbotenen<br />

Gemeinschaft zu vermeiden. Lass ihn denken, dass der Feind<br />

ebenso wenig vergebungsbereit ist wie seine Nachfolger.<br />

Was Jillian angeht, ist es für den Feind extrem schwierig, sie vor<br />

ihrer Bitterkeit zu retten. Sie will nämlich gar nicht gerettet werden.<br />

Bitterkeit ist eine gemütliche kleine Ecke, in die man sich zurückziehen<br />

kann. Sicher, mit der Zeit wird es dort ziemlich kühl, aber zuerst<br />

fühlt es sich irgendwie warm an, anderen die Schuld zuzuweisen.<br />

Jillian sollte der Ansicht sein, dass Ians Verbrechen im Vergleich zu<br />

ihren eigenen harmlosen kleinen Sünden monströs groß ist. Lass sie<br />

denken, dass sie dazu berechtigt ist, das endgültige Urteil über Ian zu<br />

fällen – wie Gott. Während der Feind sie mit Gnade überhäuft, soll sie<br />

Ian verurteilen und verdammen.<br />

Auf keinen Fall darf sie auf die Idee kommen, für ihn zu beten.<br />

Wenn das geschieht, sieht sie ihn bald nicht mehr als Feind, sondern<br />

als Sünder, der Gnade braucht. Im Licht dieser Sonne schmelzen die<br />

kleinen Reste des Eises ihrer Bitterkeit schnell dahin – das aber möge<br />

Beelzebub verhindern!<br />

In der Bibel steht, dass alle Dinge denen zum Besten dienen müssen,<br />

die Gott lieben. Jillian soll jedoch davon ausgehen, dass Robs Tod<br />

nicht unter diese Aussage fällt, sondern sozusagen eine Art Versehen<br />

war.<br />

Es amüsiert mich immer wieder neu, dass sie tatsächlich zu denken<br />

scheinen, der Kosmos würde so viel besser funktionieren, wenn sie<br />

das Sagen hätten! Dabei sind sie schon zu dumm, ihr eigenes kleines<br />

Leben zu managen, von größeren Dingen ganz zu schweigen!<br />

Nun ja, die Strategie für Ian ist zumindest glasklar: Lass ihn von<br />

Schuldgefühlen aufgefressen werden. Raub ihm den Schlaf mit Bildern<br />

von dem Unfall. Doch Vorsicht! Wenn ihm Robs letzte Worte<br />

an ihn einfallen, schenk ihm schnell einen gnädigen Schlaf des Vergessens.<br />

Mit der Zeit wird er gegen den Schmerz abstumpfen und<br />

meinen, dass das Leben eben weitergehen muss. Nur darf er nicht mit<br />

seiner Schuld tun, was der Feind will – sie bekennen, bereuen und<br />

dessen Vergebung annehmen.<br />

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