Untitled

Wenn wir es weiter so handhaben, kriege ich das vielleicht nicht mehr
hin. Ich traue mir da einfach nicht über den Weg. Mir scheint das eine
Warnung gewesen zu sein.«
Sie nickte langsam.
»Siehst du, es ist ja so: Wir kommen uns langsam näher. Geistlich,
emotional und auch körperlich. Zuerst haben wir nur Händchen gehalten,
dann uns umarmt und geküsst … und ich muss sagen, ich hab
auch schon weiter gedacht. Es ist wie eine Sucht; ich will mehr!«
»Aber ist es nicht ganz normal, dass man sich seine wachsende Zuneigung
auch körperlich zeigen will?«
»Genauso ist es. Und darum müssen wir Grenzen ziehen. Ich
wünschte, ich hätte schon viel früher damit angefangen.« Robs Blick
war ganz weit weg, und er ließ den Kopf hängen.
»Rob?«, fragte Jillian. Er reagierte nicht. »Sagst du mir bitte, was
mit dir los ist?«
»O Mann, da gibt es so vieles …«, murmelte er. »Zu viele Geschichten,
die ich lieber vergessen würde. Zu vieles über mich, das ich lieber
niemandem erzählen würde. Aber ich bin dir eine Erklärung schuldig.«
Jillian hatte ihn noch nie so erlebt.
»Es gab da Mädchen, Jillian. Viele Mädchen. Ich kann mich nicht
mal an alle erinnern. Von einigen kannte ich nicht mal den Namen.«
Seine Stimme war völlig leblos. »Isabel war die Erste, und ihr Gesicht
kann ich am allerwenigsten aus meinem Kopf verdrängen. Ich war
erst 14. Isabel war Miguels novia – Miguels Freundin.« Er hielt inne
und sah Jillian aus rot geränderten Augen an. »Miguel war der Anführer
unserer Gang. Er war mein Held, und er hatte alles, was ich
wollte – Isabel eingeschlossen.«
Jillian sah ihn schweigend an, und Rob räusperte sich.
»Aus irgendeinem Grund erlaubte Miguel Isabel nicht, eine Waffe
zu tragen. Sie bot mir eine Liebesnacht an, wenn ich ihr dafür eine
9-mm-Glock 17 besorgen würde. Das hat sie mit vielen Jungs so gemacht.
Jeder wollte sie; sie war so wunderschön!« Rob zögerte. »Ich
redete mir ein, dass der Sex mit ihr super gewesen sei, obwohl es
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