Untitled

dieser dummen Lage befreite. Wie kam er jetzt bloß so schnell wie
möglich aus dieser Sache raus?
»Dann ist ja nur noch eine Möglichkeit übrig, nicht wahr?«, redete
Rob ungerührt weiter. »Wenn Jesus kein Lügner oder Spinner war,
dann hat er wohl die Wahrheit gesagt. Oder?«
»Ja, aber was ist dann mit den Buddhisten, Hindus und Moslems?
Glauben die alle nur an Quatsch?«
»Ich denke, Jesus ist für die Sünde der ganzen Welt gestorben. So
steht es in der Bibel. Aber du scheinst anzunehmen, dass jede Weltsicht
einfach nur eine bunte Blume im großen Garten der Möglichkeiten
ist. Das ist eine nette Sache, aber leider stimmt sie nicht mit
der realen Welt überein. Zwei Dinge oder Überzeugungen, die sich
widersprechen, können nicht beide wahr sein. Jesus widerspricht
der Annahme, dass es viele Wege zu Gott gibt. Er sagt, er ist der einzige.«
»Ich habe da so meine Probleme. Und viele Fragen.«
»Immer raus damit. Ich habe jede Menge tolle Bücher für dich:
Sehnsucht nach dem unsichtbaren Gott, Der Fall Jesus, Glaube im
Kreuzverhör … Vorschlag: Ich bringe einen Stapel Bücher mit, und du
suchst zwei aus, die wir gemeinsam lesen. Wir kauen sie Kapitel für
Kapitel durch. Ist das ein Deal?«
»Was habe ich davon?«
»Ich geb dir jede Woche einen Cappuccino aus. Außerdem biete
ich dir eine inspirierende metaphysische Diskussion und das unbändige
Vergnügen meiner Gesellschaft an. Na?«
Ian starrte in seine Tasse. »Na gut … aber ich mach’s nur wegen des
Cappuccinos!«
Jillian kam aus ihrem Zimmer und sah ihre Mutter, die mit dem Ohr
an Daniels Tür lauschte. Als sie Jillian sah, wich sie nicht zurück, als
wäre sie ertappt worden, sondern winkte sie herbei.
»Mit wem redet er da?«
»Hör zu«, flüsterte Diane.
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