Untitled

Jillian duschte rasch, zog sich an und trat nach einem schnellen
Blick in den Spiegel hinaus in den Gang. Rob lehnte an der Wand
neben der Trophäenvitrine.
»Da bist du ja«, grinste er. »Ich hab mich schon gefragt, ob du dich
durchs Fenster davongemacht hast.«
»Sorry, dass du warten musstest.«
»Kein Problem. Aber jetzt los. Ich höre, wie ein Riesen-Eisbecher
nach mir ruft!«
Brief 4
Mein verabscheuungswürdiger Moderthal,
ich habe mich sehr gefreut zu hören, dass Ian und Brittany miteinander
geschlafen haben. Zwar haben die beiden schon lange ihre
Unschuld verloren, aber fortschreitende Selbstzerstörung macht mir
immer Freude. Es ist ein bisschen, als würde man von einer Blume die
Blütenblätter abreißen, eins nach dem anderen …
Früher war es harte Arbeit, sie ins Bett zu locken. Doch heutzutage
nimmt uns ihre Kultur die ganze Mühe ab. Früher hieß es: »Kein Sex
vor der Ehe!«, heute ist es nur noch: »Kein Sex, wenn ihr euch nicht
wirklich liebt.« Sie haben für alles ein Wenn.
Und »ich liebe dich« heißt heute: »Ich will das, was du mir geben
kannst.« Sehr schön! Für Brittany ist das Sicherheit und Ansehen.
Für Ian ist es Sex. »Liebe« ist das Lieblingswort des Feindes, aber wir
haben es seiner Bedeutung beraubt. Männliches Ungeziefer beteuert
seine »Liebe«, um Sex zu bekommen. Weibliches Ungeziefer gibt Sex,
um »Liebe« zu bekommen. Ha!
Wir hassen die Ehe ja gerade deshalb, weil der Feind sie so liebt.
Er möchte, dass sie dauerhaft ist, »bis dass der Tod euch scheidet«.
Aber verliebt zu sein, ist nur ein Gefühl, das schnell vergeht. Für
den Feind bedeutet Liebe etwas, das man tun muss. Für die Schädlinge
ist es etwas, das sie empfinden. Und indem wir diese Dis-
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