Untitled

Jillian öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
»Jillian, ich hab irgendwie Schiss. Ich … ich brauche deine Hilfe!«
Tränen begannen Brittanys Wangen hinunterzulaufen.
Jillian hatte Brittany fast noch nie weinen sehen. »Britt, du weißt,
dass ich so ziemlich alles für dich tun würde …« Sie legte einen Arm
um ihre Freundin und flüsterte ihr ins Ohr: »Natürlich komme ich
mit dir.«
Brief 28
Mein vielversprechender Moderthal,
zwei ermutigende Briefe hintereinander! Ich muss sagen, das gefällt
mir!
Es erfreut mich zutiefst, dass Brittany willens ist, ihr Kind auf unserem
Altar zu opfern. Preis sei Moloch! Nichts hasst der Feind mehr,
als wenn unschuldiges Blut vergossen wird. Und nichts lieben wir
mehr! Nichts zeigt deutlicher unsere Kontrolle über eine Gesellschaft
als die Akzeptanz von Kindesmorden. Aus welchem Grund auch
immer sie getötet werden – Entscheidungsfreiheit, Bequemlichkeit
oder Leidenschaft –, uns ist es egal. Hauptsache, es geschieht!
Der Feind hat eine Schwäche für die allerkleinsten Flohsäcke. Oft
verwendet er sie gegen uns. Babys verwandeln so manchen un reifen
Schädling in einen verantwortungsbewussten Menschen. Und jemand,
der für andere sorgt, wächst in seinem Mitgefühl, seiner Geduld
und Selbstlosigkeit. Er wird uns immer unähnlicher und stattdessen
immer mehr wie der Feind. Widerlich!
Je mehr wir von diesem kleinen Ungeziefer eliminieren können,
desto besser! Unser Slogan auf der Erde ist: »Jedes Kind ein Wunschkind!«
Hier im Reich der Finsternis sagen wir es deutlicher: »Jedes
Kind, das kein Wunschkind ist, ist ein totes Kind!« Lustig – nimm den
Begriff »ungewolltes Kind«. Das Ziel des Feindes ist es, das Wörtchen
»ungewollt« auszuradieren. Wir löschen lieber das »Kind« aus.
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