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Doch diesmal sah er die Geschichte durch die Augen eines anderen.<br />

Er als kleiner Junge rannte dem Ball nach, doch der große Krieger<br />

packte unsichtbar seinen Fuß und verursachte den Sturz. Rob sah<br />

ihn ungläubig an. Er atmete tief durch, als zahllose andere Ereignisse<br />

vor seinem inneren Auge wie ein Film abliefen. Wie konnte er nur<br />

bei all diesen Szenen das Eingreifen des Kriegers nicht mitbekommen<br />

haben? Wie hatte er für die Realität so blind sein können?<br />

»Wer bist du?«, flüsterte Rob.<br />

»Ich bin Talon, Diener des Allerhöchsten.«<br />

»Du … du warst immer bei mir?«<br />

Er nickte. »Ich war Zeuge deiner irdischen Geburt und habe dich<br />

seither nicht verlassen. Als du zum König kamst und wiedergeboren<br />

wurdest, habe ich größere Macht und die Erlaubnis erhalten, dich zu<br />

verteidigen. Und jetzt ist es sein Wille, dass ich dich zu deinem wahren<br />

Bestimmungsort begleite.«<br />

»Meinem wahren Bestimmungsort?«<br />

»Ja, dorthin gelangst du durch deinen Eintritt in die wirkliche<br />

Welt. Du hast das Schattenreich der Erde hinter dir gelassen. Nun beginnt<br />

das eigentliche Leben. Jetzt gelangst du in eine Welt, von der du<br />

bisher nur träumen konntest. Du hast bisher erst kleine Blicke auf sie<br />

erhascht, manchmal einen schwachen Vorgeschmack. Bald wirst du<br />

erkennen, dass du das alte Leben nur deshalb geliebt hast, weil es dir<br />

ab und zu Hinweise auf dies hier gegeben hat!«<br />

Rob sah sich um und entdeckte das Ende des Durchgangs. Oder<br />

war es der Anfang? Talon ging durch das Tor, und Rob trat näher. Was<br />

mochte wohl das Protokoll für den Eintritt in die Ewigkeit sein? Bisher<br />

hatte er ja noch nie die Todeslinie überschritten.<br />

Er musste über sich selbst lachen, als er sich ein letztes Mal umsah.<br />

Dann ging er durch das Portal. Er musste durch eine Art Membran<br />

steigen, und dann war es, als würde ein Schleier von seinen Augen<br />

genommen. Alles war so hell und bunt. Im Vergleich dazu war der<br />

sonnigste Tag auf der Erde dunkel wie die Nacht. Doch das Licht tat<br />

nicht in den Augen weh, sondern badete ihn und Talon wie in Balsam.<br />

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