Untitled

Ihr fielen die Worte wieder ein, die der Pastor bei der Beerdigung
ihres Vaters gesprochen hatte: »Alles hat seine Zeit, auch das Sterben
… niemand weiß, wann seine Zeit gekommen ist.« Das hatte so
grausam geklungen. Sie hätte am liebsten irgendwie mehr Kontrolle
über all das …
»Hey, ist alles okay?«
Jillian schrak zusammen und sah auf, direkt in Robs besorgte
dunkle Augen. Sie versuchte, sich zusammenzureißen und cool auszusehen,
aber es klappte nicht. Die Tränen strömten ihr nur so übers
Gesicht.
»O, ich wollte dich nicht erschrecken.« Rob kam näher, blieb dann
aber unschlüssig stehen.
»Woher wusstest du, dass ich hier bin?«, fragte Jillian.
»Ich hab dich eben rausgehen sehen. Du sahst … ziemlich traurig
aus. Ich dachte, vielleicht willst du reden.«
»Nein«, sagte sie, und dann: »Doch!«
Er lachte.
»War das deutlich genug?«, grinste Jillian.
»Wie wär’s, wenn wir in ein Café gehen? Irgendwohin, wo wir
reden können, ohne zu … reden.« Er zwinkerte ihr zu.
»Okay. In diesem Zustand kann ich sowieso nicht in die Schule zurück.«
Brief 2
Mein hinterhältiger Moderthal,
ich war hocherfreut, dass dein Pfarrer Braun die Predigt gehalten
hat. Das »göttliche Wesen … wie auch immer er sich persönlich sie
oder ihn vorstellt« – wirklich grandios! Ganz in unserem Sinne!
Ich habe Brauns Akte studiert. Sie ist voller Memos von dir und
Squaltaint. Der Typ ist genau mein Fall von einem Pastor! Seine
Versicherungen, dass David an einem besseren Ort ist, waren gold-
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