Untitled

was dein feiges Leben verändern könnte. Und jetzt ist Rob tot, weil Ian
Stewart ein Feigling ist!«
Sie stand auf. Brittany ergriff ihren Arm, doch sie schüttelte sie
ab. Brittany sah Ian an, ihre Augen voller Mitleid und Traurigkeit. Es
schien, als wollte sie etwas sagen. Doch sie tat es nicht, sondern folgte
Jillian aus der Tür.
Die Uhr zeigte 2:10. Er war allein.
Ian saß schlaff auf dem Boden des Krankenhausflurs und schloss
die Augen. Er sah Rob vor sich mit seinem verdrehten Körper und
dem Blutrinnsal im Mundwinkel. Die Blinklichter der Polizeiwagen
und der Feuerwehr reflektierten auf seinem blassen Gesicht.
Und er wusste, dass er nicht der Einzige war, der sich wünschte, tot
zu sein.
Brief 48
Moderthal,
nichts kann dein kolossales Versagen im Fall Rob Gonzales wiedergutmachen.
Doch zumindest muss ich anerkennen, dass du das
Beste aus der Sache machst, was Jillian angeht. Sie verletzt andere und
zerstört sich selbst mit ihrem Hass. Die dummen Schädlinge ka pieren
nicht, dass sie sich mit ihrer Weigerung in Bezug auf Vergebung nur
selbst wehtun. Aber überzeuge sie weiter davon, dass es leichter ist,
mit dem Schmerz zu leben, wenn sie jemandem die Schuld geben
kann. Ob es nun Ian ist oder der Feind selbst – vorzugsweise beide! –,
sie wird nie Heilung erleben, wenn sie glaubt, dass sein Tod sinnlos
war.
Die wunderbare Ironie der Bitterkeit ist, dass sie fast nie das bekommt,
wonach sie sich sehnt – Rache. Nicht die Person leidet, die
die böse Tat vollbracht hat, sondern die, die sich der Bitterkeit hingibt.
Nun gut, in Ians Fall ist das anders – er leidet sehr wohl unter Jillians
Bitterkeit. Doch das wird nachlassen; vielleicht kann er es sogar
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