Gesetz über das Strafverfahren (StrV) - Justiz - Kanton Bern

1.3 Ordnungsbussen
Art. 221
Grundsatz
1 In den durch die Gesetzgebung des Bundes und des Kantons vorgesehenen
Fällen sind die Polizeiorgane des Kantons und der Gemeinden [Fassung vom 11. 3.
2007] befugt, selber eine Busse zu verhängen und einzuziehen.
2 Anerkennt die betroffene Person die strafbare Handlung nicht oder ist sie mit
dem Ordnungsbussenverfahren nicht einverstanden, ist eine Anzeige zu erstatten
und das ordentliche Verfahren einzuleiten.
Art. 222
Einnahmen
1 Die durch die Kantonspolizei verhängten Ordnungsbussen fallen dem Kanton
zu.
2 Ordnungsbussen nebst allfälligen Kosten, die von ausschliesslich im Dienste
einer Gemeinde stehenden Polizeiorganen verhängt werden, fallen der Gemeinde
zu, in welcher die Tat begangen worden ist. Die Gemeinden besorgen alle im
Zusammenhang mit der Erhebung und dem Inkasso von Ordnungsbussen
stehenden administrativen Arbeiten und tragen die dabei entstehenden Kosten.
1.4 Eröffnung der gerichtlichen Strafverfolgung
Art. 223
Prüfung der Anzeigen und Meldungen
Die Untersuchungsrichterin oder der Untersuchungsrichter prüft unverzüglich die
zugestellten Anzeigen sowie die übermittelten polizeilichen Berichte und
Meldungen und bestimmt das weitere Vorgehen.
Art. 224
Anordnung eines polizeilichen Ermittlungsverfahrens
1 Die Untersuchungsbehörde kann, wenn sie es für nötig erachtet, ein
polizeiliches Ermittlungsverfahren anordnen
1. zur Abklärung von Gerüchten oder verdächtigen Handlungen, von denen
sie in ihrer amtlichen Stellung Kenntnis erhalten hat;
2. in den Fällen von Artikel 165.
2 Sie ist befugt, der Kantonspolizei [Fassung vom 11. 3. 2007] für die Durchführung des
Ermittlungsverfahrens Weisungen zu erteilen.
Art. 225
Örtliche Zuständigkeit
Hält sich die Untersuchungsbehörde für örtlich nicht zuständig, ist im