Gesetz über das Strafverfahren (StrV) - Justiz - Kanton Bern

4 Das Gericht entscheidet alle diese Fälle nach einmaligem Anhören der
Parteien. Ausnahmsweise kann ein zweiter Vortrag gestattet werden. Aus
Gründen der Zweckmässigkeit ist es zulässig, den Entscheid erst zusammen mit
dem Endurteil zu treffen.
Art. 290
Appellation gegen Vor- oder Zwischenentscheid
a Grundsatz
Hat der Entscheid über eine Vor- oder Zwischenfrage das Verfahren vor dem
betreffenden Gericht zum Abschluss gebracht, kann er durch Appellation
angefochten werden.
Art. 291
b Bei Ausschluss der Privatklägerschaft
1 Wird die Privatklägerschaft durch Vor- oder Zwischenentscheid vom Verfahren
ausgeschlossen, ist die Appellation sofort nach der mündlichen Eröffnung und
Rechtsmittelbelehrung zu erklären; für abwesende Parteien gilt eine Frist von
zehn Tagen seit Mitteilung des Entscheides.
2 Die ausgeschlossene Privatklägerschaft kann ihre Zivilansprüche vor dem
Zivilgericht geltend machen.
Art. 292
Gerichtsbarkeit und örtliche Zuständigkeit
1 Wird die bernische Gerichtsbarkeit von einer Partei bestritten oder von Amtes
wegen verneint, sind die Akten gemäss Artikel 7 der Generalprokuratur
einzusenden.
2 Wird die örtliche Zuständigkeit von einer Partei bestritten oder von Amtes
wegen verneint, gehen die Akten an die Anklagekammer, die in Anwendung von
Artikel 15 entscheidet.
Art. 293
Einheit der Hauptverhandlung
1 Die Hauptverhandlung und die Beratung des Gerichts sollen möglichst ohne
Unterbruch durchgeführt werden.
2 Muss die Hauptverhandlung aus besondern Gründen, namentlich zur
Durchführung weiterer Beweismassnahmen, vertagt werden, ist sie sobald als
möglich weiterzuführen.
Art. 294
Aufteilung der Hauptverhandlung
1 Das Gericht kann von sich aus oder auf Antrag der Parteien beschliessen, dass
über die Schuldfrage und die Folgen eines Schuld- oder Freispruchs getrennt
verhandelt und beraten wird.
2 Dabei sind die persönlichen Verhältnisse der angeschuldigten Person nur