Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...
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3 Aussagenlogik<br />
3.6 Resolution für Aussagenlogik<br />
Das Resolutionsverfahren <strong>die</strong>nt zum Erkennen von Wi<strong>der</strong>sprüchen, wobei statt des Testes<br />
auf Allgeme<strong>in</strong>gültigkeit e<strong>in</strong>er Formel F <strong>die</strong> Formel ¬F auf Unerfüllbarkeit getestet wird.<br />
E<strong>in</strong>e Begründung wurde bereits gegeben. E<strong>in</strong>e erweiterte liefert das folgende Lemma zum<br />
Beweis durch Wi<strong>der</strong>spruch:<br />
Lemma 3.6.1. E<strong>in</strong>e Formel A 1 ∧ . . . ∧ A n ⇒ F ist allgeme<strong>in</strong>gültig gdw. A 1 ∧ . . . ∧ A n ∧ ¬F<br />
wi<strong>der</strong>sprüchlich ist.<br />
Beweis. Übungsaufgabe<br />
Die semantische Entsprechung ist:<br />
Lemma 3.6.2. {A 1 , . . . , A n } |= F gdw. es ke<strong>in</strong>e Interpretation I gibt, so dass<br />
I |= {A 1 , . . . , A n , ¬F }.<br />
Die Resolution ist e<strong>in</strong>e Regel mit <strong>der</strong> man aus zwei Klauseln e<strong>in</strong>er Klauselmenge e<strong>in</strong>e<br />
weitere herleiten und dann zur Klauselmenge h<strong>in</strong>zufügen kann.<br />
Resolution:<br />
A ∨B 1 ∨ . . . ∨ B n<br />
¬A ∨C 1 ∨ . . . ∨ C m<br />
B 1 ∨ . . . ∨ B n ∨ C 1 ∨ . . . ∨ C m<br />
Man nennt <strong>die</strong> ersten beiden Klauseln auch Elternklauseln und <strong>die</strong> neu hergeleitete<br />
Klausel Resolvente. Oft verwendet man auch <strong>die</strong> folgende Schreibweise als „Graph“:<br />
A ∨ B 1 ∨ . . . ∨ B n<br />
¬A ∨ C 1 ∨ . . . ∨ C m<br />
B 1 ∨ . . . ∨ B n ∨ C 1 ∨ . . . ∨ C m<br />
Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Klauselmengen sieht das Verfahren so aus:<br />
C → C ∪ {R}<br />
wobei R e<strong>in</strong>e Resolvente ist, <strong>die</strong> aus zwei Klauseln von C berechnet worden ist. Man<br />
nimmt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit halber an, dass Klauseln Mengen s<strong>in</strong>d, d.h. es kommen ke<strong>in</strong>e Literale<br />
doppelt vor. Außerdem nimmt man auch noch an, dass <strong>die</strong> Konjunktion <strong>der</strong> Klauseln<br />
e<strong>in</strong>e Menge ist, d.h. nur neue Klauseln, <strong>die</strong> nicht bereits vorhanden s<strong>in</strong>d, können h<strong>in</strong>zugefügt<br />
werden. Wird <strong>die</strong> leere Klausel hergeleitet, ist das Verfahren beendet, denn e<strong>in</strong><br />
Wi<strong>der</strong>spruch wurde hergeleitet.<br />
E<strong>in</strong>gesetzt wird <strong>die</strong> Resolution zur Erkennung unerfüllbarer Klauselmengen. Es werden<br />
solange Resolventen hergeleitet, bis entwe<strong>der</strong> <strong>die</strong> leere Klausel h<strong>in</strong>zugefügt wurde<br />
Stand: 25. November 2012 94 M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13