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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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1.2 Was ist Künstliche <strong>Intelligenz</strong>?<br />

<strong>in</strong> vier Klassen von Ansätzen unterteilen: Menschliches Denken, rationales Denken,<br />

menschliches Handeln und rationales Handeln. Während „menschlich“ bedeutet, dass<br />

das Ziel ist, den Menschen nachzuahmen, me<strong>in</strong>t „rational“ e<strong>in</strong> vernünftiges Vorgehen,<br />

das optimal (bezüglich e<strong>in</strong>er Kostenabschätzung o.ä.) ist. Wir erläuten im Folgenden genauer,<br />

was KI entsprechend <strong>die</strong>ser Klassen me<strong>in</strong>t und als Ziel hat.<br />

1.2.1 Menschliches Handeln<br />

Verwendet man menschliches Handeln als Ziel künstlicher <strong>Intelligenz</strong>, so steht im Vor<strong>der</strong>grund,<br />

Systeme o<strong>der</strong> auch Roboter zu erschaffen, <strong>die</strong> analog zu Menschen handeln.<br />

E<strong>in</strong> Ziel dabei ist es, <strong>Methoden</strong> und Verfahren zu entwickeln, <strong>die</strong> Computer dazu br<strong>in</strong>gen,<br />

D<strong>in</strong>ge zu tun, <strong>die</strong> momentan nur <strong>der</strong> Mensch kann, o<strong>der</strong> <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Mensch noch<br />

den Computern überlegen ist. E<strong>in</strong>e Methode, um „nachzuweisen“, ob <strong>der</strong> Computer entsprechend<br />

<strong>in</strong>telligent handelt, besteht dar<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e Handlungen mit den Handlungen des<br />

Menschen zu vergleichen (wie z.B. <strong>der</strong> Tur<strong>in</strong>g-Test, siehe unten).<br />

1.2.2 Menschliches Denken<br />

Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, dass e<strong>in</strong> Computer „wie e<strong>in</strong> Mensch denkt“. Dabei muss<br />

zunächst erforscht werden, wie <strong>der</strong> Mensch selbst denkt, bevor entsprechende Modelle<br />

auf Computer übertragen werden können. Dieses Erforschen kann beispielsweise durch<br />

psychologische Experimente o<strong>der</strong> Hirntomografie erfolgen. Ist e<strong>in</strong>e Theorie aufgestellt,<br />

so kann <strong>die</strong>se <strong>in</strong> e<strong>in</strong> System umgesetzt werden. Wenn <strong>die</strong> E<strong>in</strong>- und Ausgaben <strong>die</strong>ses Systems<br />

dem menschlichen Verhalten entsprechen, kann man davon ausgehen, dass <strong>die</strong>ses<br />

System auch im Mensch e<strong>in</strong>gesetzt werden könnte und daher dem menschlichen Denken<br />

entspricht. Dieser Ansatz ist jedoch nicht alle<strong>in</strong>ig <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informatik angesiedelt, son<strong>der</strong>n<br />

entspricht eher dem <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Gebiet <strong>der</strong> Kognitionswissenschaft, <strong>die</strong> <strong>in</strong>formatische<br />

Modelle mit experimentellen psychologischen Versuchen komb<strong>in</strong>iert, um Menschliches<br />

Verhalten durch Modelle zu erfassen und nachzuahmen. Beispiele für <strong>die</strong>ses Gebiet<br />

s<strong>in</strong>d Fragen danach, wie <strong>der</strong> Mensch etwas erkennt (z.B. wie erkennen wir Gesichter),<br />

o<strong>der</strong> Verständnis des Spracherwerbs des Menschen. E<strong>in</strong> System ist kognitiv adäquat, wenn<br />

es strukturell und methodisch wie e<strong>in</strong> Mensch arbeitet und entsprechende Leistungen<br />

erzielt. Z.B. ist e<strong>in</strong> Taschenrechner nicht kognitiv adäquat, da er an<strong>der</strong>s ad<strong>die</strong>rt als <strong>der</strong><br />

Mensch, <strong>die</strong> Methodik stimmt also nicht übere<strong>in</strong>. Daher ist <strong>die</strong>ser Ansatz <strong>der</strong> kognitiven<br />

Simulation eher vom Gebiet <strong>der</strong> künstlichen <strong>Intelligenz</strong> abzugrenzen (also als verschieden<br />

anzusehen), da er sehr auf exakte Nachahmung des menschlichen Denkens zielt. Wir werden<br />

daher <strong>die</strong>sen Ansatz nicht weiter verfolgen, son<strong>der</strong>n ihn <strong>der</strong> Kognitionswissenschaft<br />

überlassen.<br />

M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13 5 Stand: 15. Oktober 2012

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