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Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz - Goethe ...

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7.4 Inferenzen <strong>in</strong> Beschreibungslogiken: Subsumtion<br />

von A-Boxen zu prüfen. Er ist auch leicht erweiterbar auf allgeme<strong>in</strong>ere Konzeptbeschreibungssprachen.<br />

Die Idee des Algorithmus ist es, e<strong>in</strong>e Interpretation aufzubauen, <strong>die</strong> I(C) nicht leer<br />

macht. Dabei geht man vorsichtig vor, so dass <strong>der</strong> Algorithmus entwe<strong>der</strong> bemerkt, dass<br />

e<strong>in</strong> Wi<strong>der</strong>spruch aufgetreten ist, <strong>der</strong> anzeigt, dass das Konzept C leer ist, o<strong>der</strong> es s<strong>in</strong>d<br />

ausreichend viele Objekte und Beziehungen gefunden, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> Modell darstellen.<br />

Wir def<strong>in</strong>ieren zunächst <strong>die</strong> Struktur des Constra<strong>in</strong>t-Systems:<br />

Def<strong>in</strong>ition 7.4.5. E<strong>in</strong> Constra<strong>in</strong>t ist e<strong>in</strong>e Folge von Ausdrücken <strong>der</strong> Form:<br />

x : X xRy X ⊑ C X ⊑ Y ⊔ Z X(∀R)Y X(∃R)Y<br />

wobei x, y, z Elemente (von ∆), X, Y, Z Konzeptnamen und C (auch komplexe) Konzepte s<strong>in</strong>d. 3<br />

Wir beschreiben <strong>in</strong>formell, was <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Constra<strong>in</strong>ts bedeuten: Diese entsprechen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an das Modell I: x : X entspricht <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung x ∈ I(X), xRy entspricht<br />

<strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung (x, y) ∈ I(R), X ⊑ C entpsricht <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung I(X) ⊆ I(C), X ⊑ Y ⊔ Z<br />

entspricht <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung I(X) ⊆ I(Y ) ∪ I(Z), X(∀R)Y entspricht <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung ∀a ∈<br />

I(X) : ∀b : (a, b) ∈ I(R) : b ∈ I(Y ), d.h. für alle Elemente a <strong>in</strong> I(X), <strong>die</strong> l<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> I(R)<br />

vorkommen, muss jedes rechte Element b auch <strong>in</strong> I(Y ) se<strong>in</strong>, X(∃R)Y entspricht <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bed<strong>in</strong>gung ∀a ∈ I(X) : ∃b.(a, b) ∈ I(R) : b ∈ I(Y ), d.h. für alle Element a <strong>in</strong> I(X) muss<br />

es m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Paar (a, b) ∈ I(R) geben, wobei b ∈ I(Y ) ist.<br />

Wie wir gleich sehen werden, wird im ersten Schritt (bevor das Tableau aufgebaut wird)<br />

das Constra<strong>in</strong>t-System aufgefaltet. Hierfür werden <strong>die</strong> folgenden Regeln verwendet:<br />

X ⊑ (∀R.C) → X(∀R)Y, Y ⊑ C, wobei Y e<strong>in</strong> neuer Name<br />

X ⊑ (∃R.C) → X(∃R)Y, Y ⊑ C, wobei Y e<strong>in</strong> neuer Name<br />

X ⊑ C ⊓ D → X ⊑ C, X ⊑ D<br />

X ⊑ C ⊔ D → X ⊑ Y ⊔ Z, Y ⊑ C, Z ⊑ D,<br />

wenn und C o<strong>der</strong> D ke<strong>in</strong> atomares Konzept ist,<br />

und Y, Z s<strong>in</strong>d neue Namen s<strong>in</strong>d.<br />

X ⊑ ⊤ → nichts zu tun<br />

Es ist relativ leicht e<strong>in</strong>zusehen, dass <strong>die</strong>se Regeln term<strong>in</strong>ieren und als Normalform e<strong>in</strong><br />

Constra<strong>in</strong>t-System liefern, dass nur noch Konzeptnamen und negierte Konzeptnamen für<br />

C <strong>in</strong> Constra<strong>in</strong>ts X ⊑ C enthält.<br />

Der zweite Schritt des Verfahrens baut e<strong>in</strong> Tableau auf, <strong>in</strong>dem folgende Regeln benutzt<br />

werden, um Individuen-Variablen korrekt e<strong>in</strong>zufügen und das System zu vervollständigen:<br />

3 Bei Verallgeme<strong>in</strong>erung auf ALCN muss man darauf achten, dass Objektvariablen verschiedene Objekte<br />

bezeichnen<br />

M. Schmidt-Schauß & D. Sabel, Skript KI, WS 2012/13 247 Stand: 31. Januar 2013

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